Neben Clubs, Bars und Kinos werden im Wallis auch Fitness-Center geschlossen. Für die Betreiber ein existenzielles Problem – nicht alle können das überleben.
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Im Wallis sind sie wieder zu: Blick in ein Fitness-Studio. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Walliser Fitness-Center müssen wegen der neuen Corona-Massnahmen schliessen.
  • Der Schweizerische Fitness- und Gesundheitscenter Verband versteht den Entscheid nicht.
  • Der erneute Ausfall würde einigen Anbietern das Genick brechen.
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Massnahmen-Hammer im Wallis: Gestern Mittwoch verkündete die Kantonsregierung massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Neben Sperrstunden und Kontaktbeschränkungen werden auch Clubs, Bars, Freizeiteinrichtungen wie Kinos und Fitnesscenter geschlossen.

Für den Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenter Verband ist die Schliessung der Center nicht nachvollziehbar. Präsident Claude Ammann wählt deutliche Worte: «Es ist eine Katastrophe!» Auch wenn der Verband verstehe, dass etwas gemacht werden muss: Diese Massnahme sei absolut ungerechtfertigt.

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Claude Ammann an einer Medienkonferenz in Bern. - zVg

«Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und viel Geld in die Schutzkonzepte investiert», so Ammann. Gemäss seinen Informationen habe es in Walliser Fitness-Centern keinen einzigen Corona-Fall gegeben. «Umso weniger verstehe ich, dass wir jetzt bestraft werden.»

Wirtschaftliche Hilfe gefordert

Der Lockdown im Wallis könnte den Anbietern das wirtschaftliche Genick brechen. Noch immer fehlt eine Regelung bezüglich Mieterlasse – bei flächenmässig grossen Betrieben wie Fitnesscentern ein wichtiger Kostenpunkt.

Indigo Fitness Luzern AG
Das Fitnesscenter in Luzern konnte währen der Coronavirus Krise die Miete nicht mehr bezahlen. - Instagram/Indigofitness

Nach dem ersten Lockdown können sich nicht alle Betriebe einen weiteren Ausfall leisten. «Es gibt einige, die sagen: Das war's, jetzt machen sie nicht mehr auf», so Ammann. Weitere sechs Wochen ohne Einnahmen seien nicht verkraftbar. Der Verband macht sich auf negative Überraschungen in weiteren Kantonen gefasst.

In der ersten Welle hätten sich noch viele Kunden solidarisch gezeigt und nicht auf eine Rückerstattung ihrer Abo-Kosten gepocht. «Doch diese Solidarität lässt langsam nach – verständlicherweise.»

«Kein Freizeitbetrieb»

Der Schweizerische Fitness- und Gesundheitscenter Verband plädiert bei den Behörden darauf, dass Fitnesscenter als Gesundheitsplayer anerkannt werden. «Wir sind nicht einfach ein Freizeitbetrieb, sondern wichtig für die Volksgesundheit», so Präsident Ammann.

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Trennwände in einem Fitnessstudio sollen helfen, die Abstände einzuhalten. - dpa

Gerade ältere Menschen mit Bewegungsmanko seien auf Übungen mit Geräten angewiesen. «Deshalb ist es wichtig, dass wir aufbleiben können!»

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