Walliser Weinriese Provins gehört jetzt Fenaco
Der Wein-Riese Provins ist gerettet. Die Genossenschafter haben die Umwandlung in eine AG gutgeheissen und die Mehrheitsbeteiligung der Fenaco genehmigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Weingenossenschaft Provins darf sich zu einer Aktiengesellschaft wandeln.
- Das haben die Mitglieder mit 95 Prozent Ja-Stimmen beschlossen.
- Somit ist auch die Mehrheitsbeteiligung der Fenaco genehmigt und die Firma gerettet.
Die vom Konkurs bedrohte Provins hatte in den vergangenen Monaten mit vier Unternehmen verhandelt. Schliesslich fiel die Wahl auf die Agrargenossenschaft Fenaco.
Diese hält künftig 70 Prozent an dem Walliser Wein-Riesen. Bei der Übernahme soll es nicht zu Entlassungen kommen. Provins beschäftigt rund 70 Personen.
Wegen der Covid-19-Pandemie konnten die 3200 Genossenschafter von Provins nicht an der Generalversammlung erscheinen. Diese war auf den Dienstag angesetzt. Sie mussten ihre Stimme auf dem Briefweg abgeben.
Jetzt atme die Genossenschaft wieder, sagte Provins-Generaldirektor Otmar Hofer, als er am Donnerstag das Abstimmungsresultat bekanntgab. Die Umwandlung in eine AG und die Beteiligung von Fenaco waren mit je über 90 Prozent der Stimmen gutgeheissen worden. Den Genossenschaftern bleiben noch 30 Prozent an Provins.
Fenaco schiesst 50 Millionen Franken in die Walliser Genossenschaft ein. Damit werden und diese kann damit ausstehende Zahlungen für Weinernten und offene Bankschulden beglichen. Auch das Kapital kann erhöht werden.
Offene Forderungen der Winzer würden bis Ende April vollständig beglichen, schrieb Fenaco in einer Medienmitteilung.
Die Genossenschafter lieferten 2018 insgesamt 8,1 Millionen Kilogramm Trauben ab. Das Geschäftsjahr 2018/2019 schlossen die Walliser mit einem Verlust von knapp 1,5 Millionen Franken ab. Der Gesamt-Umsatz beträgt knapp 48 Millionen Franken.
Provins ist der grösste Schweizer Weinproduzent. Innerhalb der Fenaco soll der Weinriese als eigenständiges Unternehmen geführt werden. Zu Fenaco gehören unter anderem die Detailhändler Landi und Volg, die Erdölfirma Agrola, der Getränkehersteller Ramseier sowie zahlreiche weitere Unternehmen.
2018 erzielte der Konzern mit Sitz in Bern einen Umsatz von 6,77 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn (Ebit) lag bei 131 Millionen Franken.