Erster bestätigter Coronavirus-Fall in der Schweiz
Das BAG bestätigt den ersten Fall des Coronavirus in der Schweiz. Laut den Behörden ist dies im Tessin.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wurde heute der erste Fall des Coronavirus bestätigt.
- Das BAG hält Grenzschliessungen zurzeit trotzdem noch für ausgeschlossen.
- Sicherheitsexperte Albert A. Stahel fordert Zulassungskontrollen an der Grenze.
In der Schweiz ist erstmals ein Fall des neuartigen Coronavirus bestätigt worden – und das im Tessin. Das gab der Bund am Dienstag bekannt. Eine Person sei positiv auf das Virus getestet worden, sagten die Verantwortlichen.
Laut dem BAG handelt es sich um einen 70-jährigen Mann aus dem Tessin.
In Italien breitet sich Coronavirus weiter aus
Und auch in Italien breitet sich das Virus weiter aus. Innerhalb eines Tages starben fünf Menschen, was die Todeszahl auf sieben steigen liess. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) reagierte mit einer Pressekonferenz auf die veränderte Lage, auch Bundesrat Alain Berset äusserte sich zum ersten Mal. «Für Grenzschliessungen ist es noch zu früh», sagte er am Montag.
Auch das BAG schliesst eine Grenzschliessung zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. «Die Situation müsste sich wesentlich verändern, dass eine solche Massnahme in Erwägung gezogen würde», schreibt das BAG am Dienstag auf Anfrage von Nau.ch
Zudem sei festzuhalten, dass auch durch eine derart drastische Massnahme eine Einführung des Virus in die Schweiz nicht vollständig verhindert werden könnte.
Damit hält das BAG an seinen Empfehlungen fest: Fleissiges Händewaschen und Niesen in ein Papiertaschentuch oder die Armbeuge. Denn: «So lange wir in der Schweiz keine Fälle haben, sind Hygienemassnahmen das, was die Bevölkerung beherzigen sollte», sagte Daniel Koch am Montag.
Vorbeugen statt abwarten
Der Einschätzung des BAG widerspricht Sicherheitsexperte Albert A. Stahel. «Es braucht sofort Zulassungskontrollen!» Es müssten Schleusen eingerichtet werden, damit man nicht mehr Kreti und Pleti in die Schweiz lassen könne, ist er überzeugt.
Die Haltung des BAG bezeichnet er als «dilettantisch». Es brauche dringend vorbeugende Massnahmen, welche jetzt in Kraft treten müssen. Und nicht, wenn es schon zu spät sei.
Früher wäre man besser darauf vorbereitet gewesen, sagt er. «Doch durch die Abschaffung der Gesamtverteidigung durch Adolf Ogi in den 90er-Jahren wurde dies verunmöglicht», so Stahel weiter.
Bisher gab es in der Schweiz rund 300 Corona-Verdachtsfälle, davon bestätigt hat sich aber keiner.