Wegen Coronavirus? Polizei hat Mühe, Personal zu finden
Seit Monaten finden wegen des Coronavirus immer wieder Demos statt. Die hohe Belastung könnte sich auf die Attraktivität des Polizei-Jobs ausgewirkt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pandemie sorgt mit zahlreichen Demos für eine zusätzliche Belastung der Polizeien.
- Laut dem Polizei-Verband haben einige Kapos nun Mühe, Personal zu finden.
- Zudem gibt es nun auch intern Corona-Frust. Eine Webseite sorgt für Aufsehen.
Bern, Luzern, Zürich und viele weitere Schweizer Städte werden immer wieder Schauplatz von Kundgebungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die stark betroffenen Kantonspolizeien spüren die Zusatzbelastung deutlich.
Der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB beklagt insbesondere die zunehmende Aggressivität, mit der sich die Polizei konfrontiert sieht. «Teile der Bevölkerung sind so unzufrieden, dass der Schritt zur Gewalt fast hemmungslos stattfindet», so Sprecherin Alexia Hungerbühler. «Diese gegenüber den Polizisten zu äussern, ist absolut unfair. Sie erfüllen schliesslich nur ihren Auftrag.»
Auf die Frage, ob der Polizeiberuf wegen der vielen Demos an Attraktivität verloren habe, sagt sie zu Nau.ch: «Wir stellen tatsächlich fest, dass manche Kantone Mühe haben, Personal zu finden. Ob dies ausschliesslich an der aktuellen Situation liegt, können wir nicht sagen.»
Hungerbühler spricht von einer Überbelastung in fast allen Kantonen, was auch mit Regierungs-Sparpaketen zusammenhänge. «Man kann von der Polizei nicht erwarten, dass sie immer mehr Aufgaben übernimmt, ohne die Anzahl der Polizisten zu erhöhen. Bei permanenter Überbelastung kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen.»
Die Polizeibeamten selbst zeigen sich aber standhaft. So berichten etwa die Kapos Bern, Luzern und Basel-Stadt gegenüber Nau.ch, dass sich die Mehrbelastung durch das Coronavirus nicht auf die Fluktuationsrate ausgewirkt habe.