Wegen Schnee: Autofahrer «überlegen, auf Winterreifen zu wechseln»
Heute Morgen hat der Schnee auch im Flachland sein Comeback gegeben. Doch was tun jetzt Autofahrerinnen und Autofahrer, die bereits Sommerreifen montiert haben?
Das Wichtigste in Kürze
- Erfordert die Wetterlage einen erneuten Wechsel von Sommer- zu Winterreifen?
- Der Auto Gewerbe Verband Schweiz schätzt die gewechselten Reifen auf rund die Hälfte ein.
- In höheren Gebieten könnte am Wochenende erneut viel Schnee fallen.
- Das Winter-Wetter verursachte am Donnerstag mehrere Unfälle.
Der April macht im wahrsten Sinne des Sprichwortes, was er will: Von teils 27 Grad gings heute zurück zum Winter. Das Schnee-Comeback, welches sogar bis ins Flachland reichte, ist vor allem für Autofahrerinnen und Autofahrer ein Hindernis. Insbesondere dann, wenn die Winterreifen schon gewechselt wurden.
Auch einige Kunden von Auto Kunz in Wohlen AG könnte das Wetter plagen: «Ungefähr die Hälfte unserer Kunden hat bis heute ihre Fahrzeuge auf Sommerreifen umgerüstet.» Dennoch seien heute noch keine Anfragen eingegangen, um wieder auf Winterreifen zurückzuwechseln, meint eine Sprecherin zu Nau.ch.
Wieder auf Winterreifen wechseln?
Anders sieht es bei der Züri Garage AG in Zürich aus: «Tatsächlich haben wir festgestellt, dass aufgrund des aktuellen Schneefalls einige Kunden überlegen, wieder auf Winterreifen zu wechseln.» Doch viele Kunden sollen die Reifen bisher noch gar nicht erst gewechselt haben: «Aufgrund des Wetters haben einige ihre Termine abgesagt oder verschoben.»
Yves Schott, Medienverantwortlicher des Auto Gewerbe Verbands Schweiz, meint: «Es ist möglich, dass Personen vereinzelt nun Garagen aufsuchen und sich nochmals Winterpneus montieren lassen.» Dies vor allem dann, wenn die Personen spontan planen, Ferientage in den Bergen zu verbringen: «Das sind aber Ausnahmen.»
Wegen der bis auf Weiteres kühlen bis niedrigen Temperaturen empfiehlt der Verband, derzeit noch auf Winterreifen zu setzen. Der Radwechseltermin solle, wenn die Sommerreifen nicht schon montiert sind, auf Ende April oder Anfang Mai verschoben werden. Den Anteil der bereits gewechselten Reifen schätzt der Verband auf rund die Hälfte ein.
«Es wird in den tiefen Lagen nicht wieder Winter!»
Doch es gibt eine gute Nachricht für Autofahrerinnen und Autofahrer mit Sommerreifen: «Im Flachland wird sich keine dauerhafte Schneedecke bilden», erklärt Meteonews. Und: «Wenn es nach einem kräftigen Schauer mal angezuckert ist, dann verschwindet der Schnee schnell wieder.»
Am Freitagnachmittag liege die Schneefallgrenze auf rund 1000 Metern. In der Nacht auf Samstag komme sie dann aber wieder weiter runter. Doch laut Meteonews ist klar: «Es wird in den tiefen Lagen nicht wieder Winter!»
Dennoch sollten Personen mit montierten Sommerreifen am Wochenende eine Fahrt in höhere Gebiete unterlassen. Denn es könne auf den Bergen oberhalb von 1500 Metern bis Sonntagabend 50 bis 70 Zentimeter Neuschnee geben.
Wetter verursacht am Donnerstag mehrere Unfälle
Das Winter-Comeback führte in der Schweiz zu mehreren Verkehrsunfällen. Wie die Kantonspolizei Sankt Gallen auf Anfrage von Nau.ch sagt, habe es am Donnerstagmorgen vier Selbstunfälle wegen der winterlichen Strassenverhältnisse gegeben.
Alle ereigneten sich demnach im Bereich des Rickens. Die Bilanz der Unfälle: Eine leicht verletzte Person und Sachschaden von mehreren Zehntausend Franken. Zwei der vier Autos waren demnach mit Sommerreifen unterwegs. Eines hatte abgelaufene, das andere reguläre Winterpneus aufgezogen.
In Bern gab es von Mittwoch 12 Uhr bis Donnerstag 8 Uhr 32 Meldungen, sagt die Kantonspolizei gegenüber Nau.ch. Allerdings ist nicht abschliessend zu beurteilen, ob ein Zusammenhang mit dem Wetter besteht.
Auch in Luzern kam es am Donnerstagmorgen zu einem Unfall. Wie die Polizei mitteilt, geriet eine Autofahrerin ins Rutschen. Sie kollidierte mit einem Wildzaun – verletzt wurde niemand.
Auf der A1 zwischen Winterthur-Ost und Matzingen kam es laut TCS-Informationen ebenfalls zu einem Unfall. Die Strasse musste demnach gesperrt werden. Auf der A7 zwischen Winterthur und Kreuzlingen kam es demnach wegen Blitzeis zu mehreren Unfällen.
