Wegen Ukraine-Krieg suchen Schweizer schon Atombunker
Der Ukraine-Krieg bereitet auch vielen Menschen in der Schweiz grosse Sorgen – immer mehr Leute wollen wissen, wo sie im Ernstfall Schutz suchen könnten.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Ende Februar dauert der Krieg in der Ukraine an.
- Auch in der Schweiz ist die Sorge gross.
- Viele suchen auf Google nach Bunkern – einige legen gar einen Notvorrat an.
«Luftschutzkeller», «Bunker» oder auch «Notvorrat» – Begriffe, die seit Kriegsausbruch in der Ukraine immer wieder gegoogelt werden. Denn auch in der Schweiz ist die Sorge um eine weitere Eskalation des Konflikts gross.
Das zeigen die Suchanfragen bei Google deutlich. Zwischen dem 27. Februar und dem 5. März, kurz nach Kriegsbeginn, wurde das Wort «Luftschutzkeller» hierzulande so oft gesucht wie noch nie.
Besonders im Appenzell, in Obwalden, Schwyz und Basel-Stadt informierten sich die Menschen über nahegelegene Bunker. Auch Wörter wie «Kernwaffe» und «Schutzraum» wurden besonders oft gesucht.
Kantone informieren nur im Konfliktfall zu Bunkern
Nicht nur gegoogelt wird – auch der Bund sieht sich vermehrt mit Sorgen konfrontiert. Linda Studer vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz erklärt: «Bei Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind beim BABS vermehrt Anfragen aus der Bevölkerung eingegangen.» Deshalb habe man gar eine eigene Unterseite zum Thema erstellt.
Über die Zuweisung im Fall eines bewaffneten Konflikts in der Schweiz informieren Gemeinden und Kantone. Diese müssen die Zuweisungsplanung führen und regelmässig aktualisieren. Sprecherin Linda Studer erklärt: «Die Bekanntgabe der Zuweisung der Bevölkerung zu den Schutzräumen erfolgt dann, wenn es die sicherheitspolitische Lage erfordert.»
Schweizer bereiten sich wegen Ukraine-Kriegs auf das Schlimmste vor
Aktuell scheint ein Krieg in der Schweiz unwahrscheinlich. Doch das hält einige nicht davon ab, das besorgte Googeln zum Ukraine-Krieg in die Tat umzusetzen: Kürzlich zeigte SRF in einem Fernsehbeitrag einen Mann, der sich bereits auf das Schlimmste vorbereitet hat.
In seinem Schutzraum lagert Benno Panissidi 30 bis 40 Jahre haltbares Dosenbrot oder Ei in Pulverform, aber auch Katzenfutter. Wassertanks hat der Ex-Polizist ebenfalls. «Wir leben hier zu zweit, für uns beide reicht der Vorrat hier locker für ein Jahr», erklärt er.
Im Ukraine-Krieg ist es vonseiten Russlands immer wieder zu Atom-Drohgebärden gekommen. So zeigte sich Präsident Wladimir Putin schon öffentlich mit seinem Atomkoffer. Ausserdem drangen vor Kurzem russische Flugzeuge mit Atomwaffen beladen in den schwedischen Luftraum ein.
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj warnte zuletzt in Bezug auf die Atombedrohung: «Die ganze Welt muss besorgt sein.»