Weiterhin deutlich weniger Stelleninserate im Jahresvergleich
Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt bleibt angespannt – das zeigt auch die Entwicklung der Stelleninserate.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt bleibt weiterhin angespannt.
- Im vierten Quartal 2020 nahmen die Stelleninserate im Vorjahresvergleich um Ü15 Prozent ab
- Über den Sommer gab es eine Erholung in gewissen Branchen.
Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt bleibt angespannt – das zeigt auch die Entwicklung der Stelleninserate. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Minus weiterhin zweistellig, gegenüber der Jahresmitte 2020 hat sich die Situation allerdings klar verbessert.
Insgesamt nahmen die Stelleninserate im vierten Quartal 2020 in der Schweiz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 15 Prozent ab. Dies zeigt der am Montag veröffentlichte Swiss Job Market Index. Dieser wird vom Arbeitsvermittler Adecco in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich quartalsweise erhoben.
Die Minusrate ist zwar gleich hoch wie im dritten Quartal, aber deutlich geringer als im zweiten (-27%). Im Vergleich zu Mitte 2020 sieht die Situation auch viel besser aus mit einem Anstieg der Stelleninserate von 8 Prozent.
Erholung zu sehen
In vielen Bereichen und gerade in der Binnenwirtschaft sei die Erholung zu sehen, heisst es. Über den Sommer hinweggab es Erholungen im Gastgewerbe und Baugewerbe und zeitweise im verarbeitenden Gewerbe. Aber auch das Gesundheitswesen habe sich erholen können, als die nichtüberlebensnotwendigen Behandlungen wieder aufgenommen werden konnten.
Die Grossregionen sind unterschiedlich stark vom Rückgang der Stelleninserate betroffen: Die Zentralschweiz verzeichnet die geringste, der Grossraum Zürich die stärkste Abnahme an publizierten Stelleninseraten.
Konkret lag das Minus in der Zentralschweiz bei -7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, gefolgt von der Nordwestschweiz (-9%). Die Ostschweiz (-11%), Genferseeregion (- 13%) und der Espace Mittelland (-14%) lagen im Mittelfeld. Am stärksten zusammengebrochen ist das Stellenangebot im Grossraum Zürich mit einem Minus von 23 Prozent.
Erholung durch Einschränkungen und Unsicherheiten gebremst
Der Grossraum Zürich sei als Ballungszentrum besonders stark betroffen. Grund ist die massive Reduktion der Mobilität und dem Rückzug vieler Arbeitnehmenden ins Homeoffice, heisst es dazu.
Wie die Entwicklung der Stellenausschreibungen weitergeht, muss sich noch zeigen. Die Erholung sei durch die Einschränkungen und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der zweiten Infektionswelle jedenfalls gebremst worden.