Weniger Behandlungen mit Antibiotika bei Tieren
Im Jahr 2021 wurden in der Schweiz 28'000 Kilogramm Antibiotika bei Tieren eingesetzt. Das ist weniger als die Hälfte als noch vor zehn Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2021 ist die Menge an bei Tieren eingesetzte Antibiotika weiter gesunken.
- Mit 28'000 Kilogramm wird nur noch halb so viel eingesetzt wie vor zehn Jahren.
- Als Grund für den Rückgang sieht das BLV eine hohe Sensibilisierung.
Die Menge an Antibiotika zur Behandlung von Tieren ist im letzten Jahr gesunken. Über zehn Jahre gesehen sank sie um mehr als die Hälfte: Von 60'000 Kilogramm auf 28'000 Kilogramm Antibiotika im 2021, wie der Bund mitteilte.
Die Gesamtmenge sank im letzten Jahr um rund zwei Prozent, die von kritischen Antibiotikaklassen um rund sieben Prozent. Dies teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Dienstag mit.
2020 wurden 29'000 Kilogramm Antibiotika an Tiere verabreicht. Einen Grund für den Rückgang sieht das BLV in der hohen Sensibilisierung der Tierärzteschaft und Tierhaltenden.
Bakterien werden resistent gegen Antibiotika
Herausforderung bleibe, dass immer mehr Bakterien gegen die Medikamente resistent werden. Gesunde Mastschweine und -Kälber waren 2021 laut Mitteilung ebenso resistent wenn nicht noch widerstandsfähiger wie 2019, wie Proben zeigten.
Seit 2019 sind Tierärztinnen und Tierärzte verpflichtet zu deklarieren, wofür sie Antibiotika verschreiben. Die Daten für 2021 erwartet das BLV im November.
Im Juni dieses Jahres beschloss der Bundesrat Massnahmen gegen die Resistenzen. Bei einem überdurchschnittlichen Verbrauch können die Behörden neu die Gründe dafür abklären, Praxen werden gezielt informiert und Weiterbildungen sind geplant.