Weniger Zivildienstleistende, aber mehr Einsätze wegen Corona
Das Wichtigste in Kürze
- 2020 sind die Zulassungen zum Zivildienst im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.
- Damit wird die Entwicklung von 2019 bestätigt.
- Die Zahl der Einsatztage ist aufgrund der Corona-Pandemie dafür angestiegen.
Im zweiten Jahr in Folge sind 2020 die Zulassungen zum Zivildienst zurückgegangen. Die Zulassungen sanken im Vergleich zu 2019 um rund 14 Prozent. Die Zahl der Einsatztage stieg wegen der Unterstützung des Zivildiensts in der Corona-Pandemie. Mit dem Rückgang bei den Zulassungen bestätigt sich die Entwicklung des Vorjahres.
2019 war die Zahl der Zulassungen zum Zivildienst um 8,5 Prozent zurückgegangen. In den Jahren davor hatte sie jeweils zugenommen. Wie das Bundesamt für Zivildienst (Zivi) am Freitag mitteilte, liegen keine gesicherten Analysen über die Gründe des Rückgangs vor.
Mehr Einsatztage als im Vorjahr
Die Zivis leisteten 2020 rund 1,7 Millionen Einsatztage. Das ist wegen der Einsätze im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus etwas mehr als im Jahr zuvor. 2019 waren es 1,66 Millionen Diensttage.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 5254 Personen zum Zivildienst zugelassen. Die meisten von ihnen reichten ihr Gesuch bereits vor Beginn der Rekrutenschule ein (56 Prozent). Während der RS waren es 14 Prozent und nach der RS 30 Prozent.
Wechsel von Armee in Zivildienst nicht erschwert
In der Sommersession war im Nationalrat eine Vorlage gescheitert, die den Wechsel von der Armee in den Zivildienst erschweren sollte. Ein Ziel der Gesetzesänderung war, dass der Armee die Soldaten nicht ausgehen. Nein sagten SP, Grüne, GLP und ein Teil der Mitte-Fraktion.
Der Ständerat dagegen hatte die Vorlage angenommen. Umstrittenstes Element in der Vorlage war das Wartejahr. Dieses hätte bei einem Wechsel von der Armee in den Zivildienst eingeführt werden sollen.