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Wettbewerbskommission tadelt französischen Madrigall-Verlag

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Bern,

Die Wettbewerbskommission verpflichtet die französische Verlagsgruppe Madrigall, der Schweizer Buchhändlerin Payot den Direktimport von Büchern zu günstigeren Preisen zu ermöglichen.

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Schweizer Buchhändler beziehen Madrigall-Bücher bisher über den offiziellen Schweizer Vertriebskanal. (Symbolbild) - Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die französische Verlagsgruppe Madrigall verweigere der Schweizer Buchhändlerin Payot den Bezug ihrer Bücher zu den in Frankreich üblichen Konditionen, teilte die Wettbewerbskommission (Weko) am Donnerstag mit.

Die offerierten Einkaufspreise seien missbräuchlich, denn die Madrigall-Gruppe verlange deutlich höhere als in Frankreich übliche Einkaufspreise. Die Weko verpflichte Madrigall deshalb, Payot, einer der führenden Westschweizer Buchhändlerinnen, den Direktimport zu französischen Bedingungen zu ermöglichen. Hohe

Für Payot existierten keine ausreichenden und zumutbaren alternativen Bezugsmöglichkeiten, so die Weko weiter.

Die Untersuchung gegen Madrigall

Ein Verzicht auf den Verkauf von Madrigall-Büchern sei jedoch keine realistische Option. Deshalb sei Payot von Madrigall abhängig. Die Weko stützt sich auf die neuen Bestimmungen zur relativen Marktmacht.

Diese gehen auf die Fair-Preis-Initiative zur Bekämpfung der Hochpreisinsel Schweiz zurück. Madrigall ist eine der grössten Verlagsgruppen in Frankreich. Das Unternehmen umfasst rund 15 Verlagshäuser, darunter Gallimard und Flammarion sowie bekannte Verlagsmarken.

Madrigall verlegt Werke von zahlreichen prämierten Autoren und Bestseller. Schweizer Buchhändler beziehen Madrigall-Bücher bisher über den offiziellen Schweizer Vertriebskanal. Die Untersuchung gegen Madrigall wurde Ende Januar 2023 eröffnet.

Zuvor hatte Payot den französischen Verlag im September 2022 wegen angeblichen Missbrauchs sogenannter relativer Marktmacht angezeigt. Der Entscheid der Weko kann an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.

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