Wetter: Behörden ziehen nach Gewitter-Nacht Bilanz
Das Wetter spielte am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch verrückt. In der gesamten Schweiz brachten heftige Gewitter beträchtliche Schäden mit sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstagabend zogen heftige Gewitter über die Schweiz.
- In den Kantonen Zürich und Zug sanken Boote.
- In Freiburg wurde derweil eine Frau von einem Blitz getroffen.
In der gesamten Schweiz kam es am Abend und in der Nacht auf heute, Mittwoch, zu heftigen Gewittern. Wie Bilder und Videos zeigen, sorgte das Wetter unter anderem in Zürich für Schäden. Nun ziehen die Behörden eine erste Bilanz.
Wie die Kantonspolizei Zürich mitteilt, habe man am Dienstagabend über 100 Meldungen wegen des Gewitters erhalten. Häuser, Autos und ein Motorboot seien beschädigt worden. Verletzte gebe es dagegen keine.
Das Motorboot sei im Hafen Stäfa ZH gekentert, wie die Polizei schreibt. Die Feuerwehr hat eine Ölsperre errichtet. Das Boot habe schliesslich mit einem Kran geborgen werden müssen – es habe Totalschaden erlitten.
Gefahr der Umweltverschmutzung wegen gesunkenem Boot
Roger Bregy, Kommandant der Feuerwehr Stäfa, sagt gegenüber Nau.ch, man habe um 21.50 Uhr den ersten Einsatzauftrag erhalten – wegen eines Baumes auf der Strasse. «Nach der ersten Meldung sind im Minutentakt weitere Meldungen hereingekommen.»
Letztlich hat die Feuerwehr laut Bregy 20 Wetterereignisse bewältigen müssen.
Wie Bregy weiter erklärt, habe es am Zürichsee gleich mehrere Zwischenfälle mit Booten gegeben. An einem Ort sei ein Boot gesunken. An einem anderen Ort seien zwei Boote abgedeckt worden und mit Wasser vollgelaufen.
Die Ölsperre begründet Bregy wie folgt: «Wenn ein Boot gesunken oder vollgelaufen ist, ist die Gefahr einer Umweltverschmutzung immer gross.»
Wegen Wetter: Auch in Zug sinkt ein Boot
Im Kanton Freiburg gingen die Gewitter weniger glimpflich aus. Gemäss der Kantonspolizei wurde eine Frau von einem Blitz getroffen und musste schwer verletzt ins Spital. Die Behörden leisteten wegen der Unwetter über 20 Einsätze.
Im Kanton Zug ist nach Angaben der Polizei ebenfalls ein Boot gesunken. Der Vorfall ereignete sich im Hafen Zug im Bereich der Auswasserungsstelle. Der Bootsführer konnte selbst ans Ufer schwimmen. Im Verlaufe des Mittwochmorgens wird das Boot geborgen.
Der Kanton Aargau verzeichnet derweil keine grösseren Schäden, teilt die Polizei mit. Einige Baustellen-Abschrankungen und Bäume wurden umgeweht.
Auch im Thurgau wurden Sachschäden gemeldet – beispielsweise betreffend Dächer oder Abschrankungen. Wie «FM1 Today» berichtet, wurde in Bürglen TG sogar ein Dach auf Bahngleise geweht.
Wetter verwüstet Pfadi-Zeltdorf
Und in Gonten AI hat das Unwetter das Zeltdorf eines Pfadilagers zerstört. Alle Kinder und Betreuungspersonen wurden in eine nahegelegene Notunterkunft gebracht, wie die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden schreibt. Es wurde niemand verletzt.
Das Wetter dürfte heute Mittwoch unruhig bleiben. Meteorologen erwarten erneut Regen und teils heftige Gewitter.
Basler Einsatzkräfte durch Blitzschlag und Rheinrettung gefordert
Die Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt erhielt in der Nacht in kürzester Zeit 135 Notrufe. Neben einem Blitzschlag, der zu einem Brandfall führte, mussten zahlreiche Bäume geräumt werden. Im Breite Quartier wurde ein Auto haarscharf verfehlt.
Zudem musste nach der Meldung eines in Not geratenen Kajakfahrers eine Rheinrettung eingeleitet werden. Die Einsatzkräfte konnten aber niemanden finden. «Wir gehen davon aus, dass der Anrufer die Situation falsch interpretiert hat», erklärt Sprecher Rooven Brucker gegenüber Nau.ch.
In Seewen SZ schlug am frühen Mittwochmorgen ein Blitz in das Dach eines Wohnhauses ein. Die obersten beiden Stockwerke wurden gemäss der Kantonspolizei dabei beschädigt. fünf Bewohner konnten das Haus aber unverletzt verlassen, ein Brandausbruch wurde durch die Feuerwehr verhindert.