Wetter: Lawine in Walliser Skigebiet niedergegangen
An Heiligabend herrscht winterliches Wetter – doch der Schnee sorgt vielerorts auch für Chaos.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit gestern Montag ist in der Schweiz vielerorts Schnee gefallen.
- Der Bund warnt vor Lawinengefahr und herabstürzenden Ästen.
Das Wetter sorgt vielerorts in der Schweiz für Chaos.
Besonders in der Westschweiz ist zuletzt viel Schnee gefallen. Der Alarmierungsdienst des Bundes Alertswiss warnt, dass Dächer einzustürzen drohen.
Auch auf den Bäumen liegen dort grosse Schneemassen, die jederzeit herunterfallen könnten. Gefährlicher sind jedoch Äste oder gar ganze Bäume, die unter der Schneelast herunterstürzen können.
Der Bund warnt deshalb: «Meiden Sie nach Möglichkeit Wald und Bäume.»
Zudem weist er darauf hin, die Schneemassen von Dächern zu entfernen.
Am frühen Dienstagnachmittag ist im Walliser Skigebiet Portes du Soleil eine Lawine niedergegangen. Laut «20 Minutes» hat sie sich abseits der Piste gelöst.
Aktuell wird nach möglichen Verschütteten gesucht. Es ist aber noch unklar, ob tatsächlich Personen verschüttet wurden.
Im Kanton Wallis musste die Strasse zwischen Dorénaz und dem Weiler Champex-d'Alesse gesperrt werden. Gund dafür ist ein Lawinenniedergang, teilte der Kanton Wallis mit.
Nun kann Champex-d'Alesse nur noch mit der Seilbahn erreicht werden. Wie lange die Strasse gesperrt bleibt, ist aktuell unklar.
Mehrere Strassen in Uri und Glarus gesperrt
Auch Lawinengefahr besteht in verschiedenen Gebieten.
Die winterlichen Bedingungen haben im Kanton Uri und im Kanton Glarus zu erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt. In beiden Kantonen sind deshalb mehrere Strassen gesperrt. Dies geht aus Meldungen der Alertswiss-App hervor.
Im Kanton Uri sind die Verbindungswege zwischen Hospental und Realp sowie Wassen und Färnigen betroffen.
Die Route von Hospental nach Realp ist komplett blockiert. Ebenso ist die H11 zwischen Wassen und Färnigen nicht befahrbar. Hier ist insbesondere der Abschnitt zwischen Meien und Färnigen betroffen.
Im Kanton Glarus trifft es die Klöntalerstrasse direkt am Klöntalersee und die Klausenstrasse zwischen Oberberg und Urnerboden.
Die Seestrecke zwischen Rhodannenberg und Vorauen ist seit Montagmittag wegen möglichen Lawinenabgängen gesperrt. Eine nächste Information soll es laut Alertswiss erst am Nachmittag geben.
Mindestens bis Mittwochmorgen gesperrt bleibt die Strecke zwischen Oberberg und Urnerboden. Sie ist wegen eines Sturms bereits seit Sonntagabend gesperrt.
Die winterliche Gefahrenlage hat dazu geführt, dass diese Strecken für den Verkehr nicht mehr passierbar sind.
Wetter: Es liegt fast überall Schnee
Gestern Montag und bereits am Wochenende ist es aufgrund der Schneefälle zu vielen Verkehrsunfällen gekommen. Gerade die Zentralschweiz war betroffen.
Im Flachland freut man sich derweil über den Schnee so kurz vor Weihnachten.
Hier ist er nämlich Ende Dezember eine Seltenheit: Im Flachland konnte das letzte Mal 2010 Weihnachten mit einer Schneedecke gefeiert werden.
Eine Übersicht von Meteonews zeigt, dass noch fast überall in der Schweiz mindestens eine dünne Schneedecke liegt. Auch in den Städten Bern, Zürich und St. Gallen.
Gemäss einer Meteonews-Zusammenstellung hat es bis am Dienstagmorgen innerhalb von 24 Stunden am Alpenhauptkamm gar bis zu zwei Meter Neuschnee gegeben.
Nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) herrscht deswegen in weiten Teilen der Alpen «grosse» Lawinengefahr und somit die zweithöchste Gefahrenstufe.
Bahnlinie über den Oberalppass weiterhin unterbrochen
Auf der Bahnlinie Visp VS-Andermatt UR-Disentis GR haben die Züge am Dienstagmorgen nur eingeschränkt fahren können. Grund dafür waren die Lawinengefahr sowie ein Zug, der die Strecke blockierte.
Eine dreiteilige Komposition war am Montag in Tschamut auf der Bündner Seite des Oberalppasses wegen des vielen Schnees in einer Weiche stecken geblieben.
Wegen der Bergung war der Abschnitt Andermatt-Dieni auch am Dienstag unterbrochen. Zwischen Dieni und Disentis verkehrten dagegen die Züge, sagte ein Sprecher der Matterhorn-Gotthard-Bahn auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Auch der Bahnverkehr auf der Strecke Andermatt-Visp war beeinträchtigt und zeitweise unterbrochen. Grund dafür war die Lawinengefahr im Urserental und im Obergoms, wegen der in den beiden Hochtälern auch die Strasse gesperrt war.
Am Montag hatte der Autoverlad durch den Furkatunnel zwischen Realp und Oberwald VS seinen Betrieb eingestellt. Grund dafür war die wegen Lawinengefahr gesperrte Strasse zwischen Realp und Hospental UR. Inzwischen hat der Autoverlad seinen Betrieb aber wieder aufgenommen.