Wetter: Fahrt von Puschlav nach Zürich dauert bis zu 7 Stunden
Das Bündnerland ist am Montagmorgen eingeschneit. Während Arosa über den Schnee jubelt, schottet das Wetter das Puschlav von der restlichen Schweiz ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Winter hat in der Schweiz Einzug gehalten.
- Im Kanton Graubünden sind viele Orte völlig eingeschneit.
- Arosa macht sich jedoch keine Sorgen – auch das abgeschottete Puschlav bleibt entspannt.
In der Nacht auf Montag ist im Bündnerland viel Schnee gefallen. Arosa jubelt – im Puschlav zeigt man sich trotz der schwierigen Situation entspannt.
«Es ist nicht das erste Mal, dass das Puschlav nur noch von Italien aus erreichbar ist», sagt Gemeindekanzler Nicola Passini. Das Puschlav ist wegen der Schneemassen seit Samstag von der Restschweiz abgeschottet.
Die Situation verlange aber sehr viel Flexibilität. «Gestern mussten einige Puschlaver, die nahe Chur oder Zürich arbeiten, mit dem Auto durch das Veltlin fahren.» Das heisst: «Mindestens 5 bis 7 Stunden Fahrzeit statt 2 bis 3.»
«Wissen nicht mehr, wohin mit dem Schnee»
Ganz unglücklich über die Situation ist man im Puschlav nicht. «Schnee ist eine gute Wasserquelle für den Frühling, aber er generiert auch grosse Räumungskosten», sagt Gemeindekanzler Passini.
Zurzeit habe die Räumungsequipe Mühe, die Strassen von den Schneemassen zu befreien. «Man weiss nicht mehr, wohin mit dem Schnee. Wir hoffen sehr auf eine Wetterberuhigung.»
Für den Tourismus sind der Schnee und das kühle Wetter eine gute Nachricht. «Poschiavo hat nur wenig Wintertourismus, aber trotzdem: Das verschneite Panorama ist immer sehr reizend», schwärmt der Gemeindekanzler. «Touristen und auch die Einheimischen lieben das!»
Arosa freut sich über Wetter
In Arosa zeigt man sich über die Schneemassen erfreut – auch, wenn sie gewisse Einschränkungen mit sich bringen. «Die Freude überwiegt!», sagt Gemeindeschreiber Jan Diener auf Anfrage von Nau.ch.
Die Strecke Chur – Arosa ist zwar nach wie vor unterbrochen, wie die Rhätische Bahn auf ihrer Webseite schreibt. Es verkehren allerdings Ersatzbusse – Arosa bleibt also angeschlossen.
Auf die Frage, ob er sich Sorgen mache, dass eine ähnliche Situation droht wie im Puschlav, sagt Diener: «Nein, im Moment ist das nichts Aussergewöhnliches. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich ungefähr einen halben Meter Schnee.»
Inmitten lauter Hiobsbotschaften für den Tourismus angesichts der Corona-Regeln sind die Schnee-News eine willkommene Abwechslung: «Das ist für uns natürlich positiv!», freut sich Diener.
Auch für die Zukunft zeigt er sich trotz des Wetters unbesorgt. «Es werden diese Woche zwar noch weitere Schneefälle erwartet, aber Probleme gibt es wohl eher in Südbünden», so der Gemeindeschreiber.