Dieses Wochenende findet der E-Prix in Bern statt. Der Event soll besonderes umweltschonend sein. Stimmt das?
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Das Formel-E-Rennen vergangenen Juni in Zürich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie umweltfreundlich ist der E-Prix?
  • Laut Kritikern ist der Fussabdruck des Öko-Events immens.
  • Ein Berner-Komitee ruft zum Protest auf.
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Diesen Samstag, 22. Juni, kommt die Formel E nach Bern. Der Event schmückt sich damit, dank Elektroautos besonders umweltschonend zu sein.

Aber ein Blick auf die Zahlen zeigt: Wegen der aufwändigen Transporte frisst der E-Prix mehr Energie als manch andere Veranstaltung.

An sich wäre E-Prix ja eigentlich sehr umweltfreundlich – die Autos stossen keine Abgase aus und die meisten Zuschauer reisen mit dem ÖV an.

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Arbeiter montieren Sicherheitsgitter am Aargauerstalden, am Montag, 17. Juni, in Bern. - keystone

Aber: 75 Prozent des ökologischen Fussabdruckes werden erzeugt, wenn der Rennwagenzirkus um die Welt tourt.

Reise mit Lastwagen und Flugzeug

«Die Formel E bringt derart viel logistischen Aufwand, Reisetätigkeiten und Konsum mit sich, dass sie kaum als Vorbild für klimafreundliche Mobilitätskonzepte taugt», sagt Yves Zenger gegenüber der Zeitung BZ. Zenger ist Sprecher von Greenpeace, einer Organisation, die bei der Gründung des E-Prix vor fünf Jahren nichts als lobende Worte für das Konzept fand.

Und tatsächlich: Wegen Zeitknappheit und Distanzen reisen die Crew und das Equipment meist in LKWs, Flugzeugen oder per Schiff.

Ein Rennen fand zum Beispiel in Mexiko-City statt, das nächste dann in Hongkong. Eine Reise um die halbe Welt – der CO2-Ausstoss 2017/2018 betrug laut BZ 32'000 Tonnen.

Komitee ruft zum Widerstand auf

Dem Komitee «Formel-E ade!» reicht es. Es ruft für Donnerstag, 20. Juni, zum Protest auf. «Wir zeigen auf der Rennstrecke mit Tausenden von Velos, dass Mobilität in der Stadt inklusiv, langsam und energiesparend sein kann», heisst es auf der Komitee-Webseite.

Flagge Formel E ade
Das Komitee «Formel E ade» rief zum Protest auf. - Formel-E Ade

Dahinter stehen unter anderem die Grün alternative Partei, das Grüne Bündnis, die JUSO und die SP Stadt Bern.

Ob dies dem Ruf des E-Prix zu schaden mag, bleibt abzuwarten. Vergangenes Jahr empfingen die Veranstalter in Zürich rund 100'000 Zuschauer.

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