Gericht

Winzer in Sitten vor Gericht wegen Missbrauch von AOC-Label

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Sion,

Ein Walliser Winzer steht am Montag vor Gericht in Sitten. Er soll ausländischen Wein unter dem Walliser-Label verkauft haben.

Winzer Manuel Wöhrle in Mundelsheim Anfang Oktober 2021
Winzer Manuel Wöhrle in Mundelsheim Anfang Oktober 2021 - AFP

Dem Walliser Winzer wird vorgeworfen, hunderttausende Liter ausländischen Weins gekauft und unter der Bezeichnung AOC Valais verkauft zu haben. Er muss sich unter anderem wegen Veruntreuung, Betrugs, Warenfälschung und Urkundenfälschung verantworten.

Der Mann wird beschuldigt, ein «raffiniertes, undurchsichtiges und betrügerisches» System aufgebaut zu haben, indem er gefälschte Rechnungen und falsche Keller- oder Buchhaltungsbuchungen verwendete, «um die wahre Herkunft und die wahre Natur des verkauften Weins zu verschleiern», schrieb die Staatsanwaltschaft in ihrer 36-seitigen Anklageschrift, die mehrere Jahre Ermittlungen zusammenfasst. Die Taten sollen sich mindestens zwischen 2009 und 2016 ereignet haben.

Den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge kaufte der Winzer in diesem Zeitraum über 730'000 Liter spanischen Wein und rund 105'000 Liter Schaffhauser Wein von zwei deutschsprachigen Unternehmen. Diese Einkäufe verschleierte er, indem er Rechnungen für Kellerarbeiten, Abfüllungen und Beratungsleistungen in seine Buchhaltung aufnahm.

Gefälschte Rechnungen und Buchungen erstellt

Auf der anderen Seite, erstellte der Mann mehrere Dutzend gefälschte Rechnungen oder Buchungen im Namen von Walliser Weinkellereien, die ihm angeblich AOC-Weine aus dem Wallis lieferten, «um die Angemessenheit der Lagerbestände zu gewährleisten und diese Weine absetzen zu können». Diese Lieferungen fanden nie statt, ermöglichten es dem Winzer jedoch, einen Wein als Walliser Wein auszugeben, der es nicht war.

«So wurde fälschlicherweise unter der Bezeichnung AOC Valais verkaufter Wein auf den Markt gebracht, indem die Käufer, die Konsumenten und die Aufsichtsorgane des Weinbaus getäuscht wurden», heisst es in der Anklageschrift. Das Manöver ermöglichte es dem Angeklagten, «sich einen unrechtmässigen Vorteil zu verschaffen und sich unrechtmässig zu bereichern».

Der Winzer hatte den Verdacht auf sich gezogen, nachdem das Weinkontrollsystem 2016 reformiert worden war, was den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen staatlichen Kontrollinstanzen erleichterte. Der Staat Wallis erstattete Anzeige und trat im Januar 2017 als Zivilpartei auf.

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Kommentare

User #5232 (nicht angemeldet)

Wein aus dem Wallis - ist Risikokauf.

User #5931 (nicht angemeldet)

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