Wirt schliesst Gastro-Tempel – weil er kein Personal findet
Der Wirt des Vorderen Pfannenstiels schliesst die Pforten, weil er kein Küchenpersonal findet. Personalmangel herrscht in der ganzen Gastrobranche.
Das Wichtigste in Kürze
- Das bei Ausflüglern beliebte Restaurant Vorderer Pfannenstiel schliesst.
- Der Wirt findet nicht genügen Angestellte für die Küche.
- Die Aktiengesellschaft sucht einen Nachfolger und hofft auch einen nahtlosen Übergang.
364 Tage im Jahr bewirtet das Restaurant Vorderer Pfannenstiel in Meilen ZH Ausflügler. Im Winter lockt der Schlittelhang, im Sommer der kühle Wald. Seit 23 Jahren ist Pächter Daniel Cassani im beliebten Lokal für die Verpflegung der Ausflügler zuständig. Doch Ende März schliesst er die Türen – «wegen des enormen Personalmangels im Küchenbereich».
Wie er gegenüber der «Zürichsee Zeitung» sagt, beschäftige er im Moment noch fünf Personen in der Küche. Eigentlich fehle ihm bereits jetzt ein Angestellter. Ende März gehen dann zwei weitere Mitarbeitende, und das Angebot mit drei Personen aufrechtzuerhalten, gehe nicht.
Mit halber Leistung wolle er nicht weitermachen, sagt Cassani. Deshalb habe er den Entscheid, der ihm sehr schwergefallen sei, getroffen. Er wird nun in Frühpension gehen.
Viele Gastronomen leiden unter dem Personalmangel in der Küche und im Service. Während der Pandemie haben sich viele Fachkräfte mit gastronomischer Ausbildung neu orientiert und die Branche verlassen. Deshalb glaubt auch Cassani, der Wirt des Vorderen Pfannenstiels nicht, dass er bis Ende März drei neue Mitarbeitende finden kann.
Das Restaurant aber soll erhalten bleiben. Die Restaurant Pfannenstiel AG, die es besitzt, sucht einen neuen Pächter. Man sei guter Dinge, dass ein Nachfolger gefunden werden könne, teilt der Verwaltungsrat gegenüber der «Zürichsee Zeitung» mit. Eventuell sei sogar ein nahtloser Übergang möglich.
Das Restaurant Vorderer Pfannenstiel stand schon einmal vor dem Aus. 1960 wollte der Schauspieler Curd Jürgens das Gebäude kaufen und in ein Wohnhaus umwandeln. Die Gemeinde Meilen kaufte es aber dank dem Engagement aus der Bevölkerung und der Politik zwei Jahre später selbst.
Das Restaurant kämpfte sich zwanzig Jahre lang durch, bevor es in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Seither wurde es erfolgreich bewirtschaftet – zumindest bis Ende März.