Wolfsbefürworter protestieren nach Fehlabschuss im Kanton Waadt

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Lausanne,

Die Waadtländer Wildhut hat fälschlicherweise den Leitwolf eines Rudels, statt ein Jungtier geschossen. Die Gruppe Wolf Schweiz fordert Konsequenzen.

Die Waadtländer Wildhut hat im November fälschlicherweise den Leitwolf eines Rudels statt ein Jungtier geschossen. Im Bild ein Wolf in einem Zoo. (Archivbild)
Die Waadtländer Wildhut hat im November fälschlicherweise den Leitwolf eines Rudels statt ein Jungtier geschossen. Im Bild ein Wolf in einem Zoo. (Archivbild) - sda - Keystone/CHRISTIAN BRUN

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rahmen einer Regulierungsmassnahme wurde der Leitwolf eines Rudels erschossen.
  • Ziel wäre eigentlich ein Jungtier gewesen.
  • Nun fordert die Gruppe Wolf Schweiz Massnahmen.

Die Waadtländer Wildhut hat bei einer Regulierungsmassnahme fälschlicherweise den Leitwolf eines Rudels statt ein Jungtier geschossen. Die Gruppe Wolf Schweiz fordert nun Konsequenzen, nachdem es bereits in anderen Kantonen zu solchen Fehlabschüssen gekommen war.

Der Kanton Waadt bestätigte am Montag, dass Ende November irrtümlicherweise der Leitwolf des Marchairuz-Rudels abgeschossen wurde.

Im Oktober war im Kanton Graubünden statt einem Jungwolf des Moesolarudels der Leitrüde getötet worden. Im März war im Wallis ein nicht zum Abschuss freigegebener Wolf erlegt worden.

Gegen diese Fehlabschüsse protestiert die Gruppe Wolf Schweiz (GWS). Diese Fehlabschüsse seien rechtswidrig, weil andere als die zum Abschuss freigegebenen Tiere getötet worden seien, schreibt die Organisation in einer Medienmitteilung. Sie erwägt rechtliche Schritte und fordert ein Moratorium für Wolfsabschüsse im Jurabogen.

Abschuss von Leitwölfen habe weitreichende Folgen

Abschüsse von Leittieren seien weitaus folgenschwerer als solche von Jungtieren. Sie könnten dazu führen, dass sich Rudel auflösten. Ein Abschuss eines Leittiers sei daher keine Bagatelle, sondern ein schwerwiegender Eingriff in die Population, betont die GWS. Ein solcher sei heute zu Recht nur in Ausnahmefällen möglich wie im Falle des Beverin-Rudels, das ein besonders problematisches Verhalten an den Tag gelegt hatte.

Im gesamten Jurabogen gibt es laut der Gruppe Wolf Schweiz lediglich zwei Wolfsrudel, nämlich in den Gebieten Marchairuz und Risoux. In beiden Rudeln wurden im Herbst 2022 Leittiere getötet. Während der Kanton Waadt fälschlicherweise mit M95 das männliche Leittier des Marchairuz-Rudels abgeschossen hat, wurde mit F79 die weibliche Leitwölfin des Risoux-Rudels von den französischen Behörden getötet.

Die Organisation moniert, dass damit der noch verletzliche regionale Wolfsbestand im Jura akut gefährdet sei. Sie fordert ein sofortiges grenzüberschreitendes Moratorium für Regulierungsabschüsse in Wolfsrudeln, bis gesichert sei, dass der regionale Wolfsbestand im Jura erhalten werden könne.

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