Wortgefecht mit Daniel Koch: Grossmünster-Pfarrer verteidigt Anlass
Das Wichtigste in Kürze
- Daniel Koch war am Montagabend im Zürcher Grossmünster zu einem Gespräch eingeladen.
- Danach wurde er von Corona-Skeptikern mit Fragen gelöchert bis er genug hatte und ging.
- Organisator Christoph Sigrist hat die Szenerie nicht als aufgeregt wahrgenommen.
Im Rahmen der zweimal jährlich stattfindenden Gesprächsreihe «Persönlich» war Daniel Koch am Montagabend im Zürcher Grossmünster zu Gast. Vor dem Ex-«Mister Corona» waren früher auch schon Viktor Giacobbo oder Kurt Aeschbacher zu Gast im Gotteshaus.
Pfarrer Christoph Sigrist, der das Gespräch jeweils moderiert, lud Koch bereits im Mai ein. «Ich wollte von ihm wissen, wie es ist, plötzlich Projektionsscheibe von Gutem und Schlechtem zu sein», sagt der Grossmünster-Pfarrer zu Nau.ch.
Koch wusste um Brisanz
Das stündige Gespräch vor rund 180 Zuschauern sei gut verlaufen. «Anschliessend sind rund fünf bis zehn vorwiegend junge Personen nach vorne gekommen und um uns gestanden.» Daniel Koch habe sich diesem Austausch auch bewusst stellen wollen und wusste um dessen Brisanz.
Als die Corona-Skeptiker ihn schliesslich nicht mehr ausreden liessen, habe er sich zurückgezogen. Von Pöbelei könne allerdings keine Rede sein. «Ich habe die Situation nicht als aufgeregt wahrgenommen», sagt Sigrist. «Damit, dass Leute verbal ‹durchstarten›, wie dies auch Marco Rima tat, kann Herr Koch sehr gut umgehen.»
Auch rückblickend sei es eine gute Idee gewesen, den ehemaligen Spitzenbeamten einzuladen. «Es ist Auftrag der Kirche, den Kirchenraum zu öffnen. Auch für kontroverse Themen.»
Daniel Koch war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Sigrist sagt, dass er mit ihm nach der Konfrontation noch zu einem Austausch zusammen gesessen sei. «Dann ist er zufrieden von dannen gezogen.»