Zermatter Skandal-Beiz Walliserkanne akzeptiert nur noch Bargeld
Während der Zertifikatspflicht sorgte die Walliserkanne in Zermatt VS immer wieder für Schlagzeilen. Auch im Sommer kommt die Skandal-Beiz nicht zur Ruhe.
Das Wichtigste in Kürze
- Letztes Jahr musste die Walliserkanne in Zermatt VS für mehrere Monate schliessen.
- Zuvor hatten die Betreiber die Zertifikatskontrolle bei den Gästen nicht umgesetzt.
- Nun sorgt das Restaurant erneut für Aufsehen, weil es nur noch Barzahlungen akzeptiert.
Als der Bundesrat im Herbst 2021 das Covid-Zertifikat für alle Restaurants beschloss, wehrten sich einzelne Betriebe vehement dagegen. Einer davon war die Walliserkanne in Zermatt VS, die sich den Vorgaben der Landesregierung widersetzte.
Im beliebten Skiferien-Ort spielten sich daraufhin über Wochen hinweg kuriose Szenen ab. Es kam zu einem Streit zwischen Regionalpolizei und den Betreibern der Walliserkanne, welcher in mehreren Verhaftungen endete.
Erst als die Corona-Massnahmen im Februar dieses Jahres fielen, durfte die Wirte-Familie ihr Restaurant wieder öffnen.
Walliserkanne: Keine Kartenbezahlung und Mindestkonsumation
Nun sorgt die Skandal-Beiz erneut für Aufsehen: In ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen erklären die Betreiber, es gebe eine Mindestkonsumation: Es wird nur bedient, wer mindestens eine Hauptspeise und ein Getränk bestellt. Wie bitte?
Auch die Bezahlmethoden sind eingeschränkt. In der Walliserkanne werden nur noch Barzahlungen in Schweizer Franken, Euro, US-Dollar und Reka-Checks akzeptiert. Kartenbezahlungen sind hingegen Tabu.
Warum in ihrem Restaurant nur noch bar bezahlt werden darf, wollen die Betreiber auf Anfrage von Nau.ch nicht verraten.
Unter Corona-Skeptikern ist Kartenzahlung aber teils verpönt. Auf den bekannten Verschwörer-Seiten finden sich unzählige Beiträge dazu. Es wird behauptet, Firmen und Staaten würden an der «Abschaffung des Bargeldes» arbeiten. Ziel seien dabei die «deutlich grössere Überwachung und Kontrolle der Bürger».
Es scheint aber auch möglich, dass die Walliserkanne von keiner Bank mehr akzeptiert wird. Es wäre wenig erstaunlich: Die Spendenkonten der Restaurant-Betreiber wurden auch schon im letzten Winter gesperrt.
Welche Kriterien bei Geschäftsbeziehungen mit einer Bank erfüllt werden müssen, kann jede Bank individuell entscheiden. Ein Sprecher der Raiffeisenbank etwa sagt dazu: «Im Einzelfall liegt der Entscheid im Rahmen der Vertragsfreiheit bei den eigenständigen Raiffeisenbanken.»
