In Lampedusa kommen 35 Boote in 30 Minuten an
Seit Tagen reisst der Zustrom von Migranten auf die Mittelmeer-Insel Lampedusa nicht ab. Am Sonntag machte sich Ursula von der Leyen ein Bild der Lage.
Das Wichtigste in Kürze
- In Lampedusa kamen am Samstag in nur 30 Minuten 35 Migranten-Boote an.
- Über 9000 Asylsuchende erreichen in wenigen Tagen die italienische Insel.
- Die EU-Chefin will deshalb die Überwachung auf hoher See verstärken.
In Lampedusa herrscht Chaos. Am Mittwoch wurde auf der italienischen Insel der Notstand ausgerufen. Innert weniger Tage kamen über 9000 Asylsuchende an. Alleine am Dienstag waren 4829 Migranten angereist.
Wie die «Bild» berichtet waren es am Samstag noch immer 1037. Und: Es sei sogar zu Stau gekommen auf dem Meer. Einmal seien 35 Boote in 30 Minuten gezählt worden. Die Unterkünfte sind völlig überfüllt.
Am Sonntag machten sich EU-Chefin Ursula von der Leyen und die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni selbst ein Bild von der Lage auf der Insel.
Beide Politikerinnen hatten vor Kurzem einen EU-Migrationspaket mit Tunesien ausgehandelt. Doch dieser ist offenbar wirkungslos. Von der Leyen will nun die Überwachung auf der See verstärken.
Menschen aus Subsahara-Afrika
Bei den Flüchtlingen handelt es sich gemäss eines Reporters der Boulevardzeitung «zu 80 Prozent», um Menschen aus Subsahara-Afrika. Haupt-Herkunftsländer seien: Burkina-Faso, Gambia, Guinea-Conakry, Guinea-Bissau, Kamerun, Sudan. «Und 20 Prozent sind Tunesier», heisst es.
Die meisten geben demnach Deutschland und die Niederlande als Ziel an. Ein kleiner Teil der Migranten möchte nach Frankreich oder in Italien bleiben.