Zug will Massnahmen zum Schutz vor Chemikalie Pfas ergreifen
Das Zuger Gewässer weisen erhöhte Pfas-Belastung auf. Die Proben zeigten eine erhöhte Belastung der Raubfische Hecht und Egli.
In den Zuger Gewässern kommt die kaum abbaubare künstliche Chemikalie Pfas zum Teil im überhöhten Mass vor. Im Trinkwasser werden die für die per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (Pfas) geltenden zulässigen Höchstwerte aber nicht erreicht.
Dies hat die kantonale Baudirektion am Mittwoch mitgeteilt. Sie kündigte im Communiqué die Schaffung einer interdisziplinären und direktionsübergreifenden Arbeitsgruppe an.
Arbeitsgruppe zur Analyse der Situation
Deren Aufgabe sei es, die Situation zu analysieren und Massnahmen zum Schutz von Gesundheit und Umwelt zu ergreifen.
Der Kanton Zug führte bereits mehrere Untersuchungen zu Pfas durch. 2023 wurden elf Trinkwasserproben untersucht. Alle hätten die festgelegten Pfas-Höchstgehalte eingehalten, hiess es in der Mitteilung.
Fischbestände unter Beobachtung
Der Kanton untersuchte auch in Stichproben von Berufsfischern gefangene Fische. Im Ägerisee lag die Belastung der Fische mit Pfas unter dem Grenzwert. Anders sah es im Zugersee aus. In den Raubfischen Hecht und Egli zeigten die Proben eine erhöhte Belastung.
Bei Felchen und Rotaugen wurden die Höchstwerte unterschritten. Weitere Untersuchungen zeigten, dass im Zugersee die Pfas-Belastung mit zunehmender Seetiefe ansteigt.
Erhöhte Belastung in bestimmten Gebieten
Eine erhöhte Belastung wurde für den Schwarzbach und den Sijentalbach im Gebiet Ennetsee festgestellt. Weitere Untersuchungen sollen hier die Ursachen aufzeigen.
Im Kampf gegen Pfas setzten die Zuger Feuerwehren, wenn überhaupt, nur noch Pfas-freien Löschschaum ein. Beim Bau der Umfahrung Cham-Hünenberg wird im Tunnel Städtlerwald nur Pfas-freier Spritzbeton eingesetzt.
Pfas kommt in vielen Alltagsprodukten vor. Es verleiht etwa den Oberflächen wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften.