Zugang zu nicht-kassenpflichtigen Medikamenten erleichtert

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Bern,

Mit einer neuen digitalen Plattform soll die Verwendung von Medikamenten ausserhalb des Anwendungsbereichs erleichtert werden – eine erste Bilanz ist positiv.

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Verschiedene Medikamente liegen auf einem Haufen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt eine neue digitale Plattform für nicht kassenpflichtige Medikamente.
  • Durch sie soll die Kostengutsprache bei einer Off-Label-Anwendung erleichtern.
  • Als solche werden Medikamentenanwendungen ausserhalb des zugelassenen Bereichs bezeichnet.

Eine neue digitale Plattform für Medikamente, die nicht kassenpflichtig sind, steht seit Kurzem Ärzten und Versicherern zur Verfügung. Sie soll Entscheide für Kostengutsprachen bei der sogenannten Off-Label-Anwendung von Medikamenten erleichtern. Fünf Monate nach Einführung der Plattform «smartrating» könne eine positive Bilanz gezogen werden, hiess es in einer Mitteilung des Krankenkassenverbandes Curafutura vom Dienstag.

Vertrauensärzte der Versicherer begrüssten die einheitliche Grundlage für die Entscheide. Die Plattform sei eine Win-win-Situation für alle beteiligten Akteure, insbesondere auch für die Patientinnen und Patienten.

38'000 Gesuche für Off-Label-Use im 2019

Heute vergüten die Krankenversicherer laut Curafutura in Ausnahmefällen Arzneimittel, die nicht auf der Liste der über 3200 kassenpflichtigen Medikamente stehen. Seien die gesetzlichen Bedingungen erfüllt, übernehme die Krankenversicherung die Kosten aus der Grundversicherung.

Der behandelnde Arzt könne ein entsprechendes Gesuch bei der Versicherung des Patienten für die sogenannte Off-Label-Anwendung (Off-Label-Use) stellen, also den Einsatz von Medikamenten ausserhalb des zugelassenen Anwendungsbereiches. Möglich ist auch der Off-Label-Einsatz von Medikamenten, die im Ausland, aber noch nicht in der Schweiz zugelassen sind.

In den letzten Jahren hätten immer mehr Patientinnen und Patienten von dieser Möglichkeit profitiert, zum Beispiel bei neuen Krebstherapien. 2019 seien insgesamt 38'000 Gesuche behandelt worden. Davon seien rund 80 Prozent bewilligt worden, sagte Curafutura-Pharmaexperte Andreas Schiesser auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Verschiedene Krankenkassen beteiligen sich an Plattform

Die meisten der Medikamente stünden bereit auf der Spezialitätenliste, meist gehe es um eine Anwendung ausserhalb der Indikation. Insgesamt würden die Gesuche zunehmen.

Auf der Plattform seien inzwischen 90 Studien-Ratings dokumentiert. Sie enthalte keine personenbezogenen Daten, sondern lediglich die publizierten klinischen Studien zu den Wirkstoffen mit der Nutzenbeurteilung und die entsprechende Dokumentation im klinischen Kontext. Der Datenschutz sei jederzeit gewährleistet.

An der neuen Plattform, die seit Januar in Betrieb ist, beteiligen sich die Krankenkassen Concordia, CSS, Helsana, KPT, Sanitas, Swica und Visana, wie es weiter hiess. Ziel sei es, weitere Versicherer für eine Teilnahme zu gewinnen.

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Ein Arzt hält Medikamente in der Hand.

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