Klimawandel

Zunehmende Sommerhitze markiert deutlichen Klimawandel

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Das Klima ändert sich stetig. Dies beweisen auch die Temperaturen im Sommer: Was früher extrem heiss war, ist heute durchschnittlich.

städte hitze sommer.
Gerade in den Städten dürften die Menschen in den nächsten Jahrzehnten vermehrt auf Kühlung während immer häufiger auftretenden Hitzewellen angewiesen sein. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Was einmal ein extrem heisser Sommer war, ist heutzutage durchschnittlich.
  • Diese Erwärmung sei eines der deutlichsten Signale der Klimaänderung.
  • In den letzten Jahren kam es immer häufiger zu langen Hitzewellen.

Für die Wetterdienste der Schweiz, Deutschland und Österreichs steht der Klimawandel fest. Ein klarer Hinweis dafür sei die steigende Zahl von Hitzetagen und häufigere Hitzewellen im Sommer.

Was früher ein extrem heisser Sommer war, sei heute ein normaler, heisst, ein durchschnittlicher Sommer. Dies hiess es am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie Meteo Schweiz, des Deutschen Wetterdienstes und der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Wetter
Das Wetter zeigt sich diesen Sommer bisher von seiner sonnigsten Seite. (Symbolbild) - Keystone

Die stetige Erwärmung sei eines der deutlichsten Signale der Klimaänderung. Auswertungen der drei Wetterdienste zeigten, dass die Sommer in allen Regionen und in allen Höhenlagen deutlich heisser geworden sind. Das Muster der Häufung ab dem Jahr 2001 sei in allen drei Ländern vergleichbar.

Extreme Sommer-Temperaturen von 1990 sind nun normal

Selbst die kühlsten Sommer der letzten 25 Jahre seien meist deutlich über dem langjährigen Durchschnitt vor 1990 geblieben. Die Temperatur der extremsten Sommer vor 1990 seien in den letzten 30 Jahren zum normalen Sommerdurchschnitt geworden. Und Hitze-Extremata seien in den letzten 40 Jahren immer häufiger geworden.

In vielen grossen Städten komme es mittlerweile alle zwei bis vier Jahre zu einer markanten langen Hitzewelle. Darunter verstehen die Autoren eine Serie von mindestens 14 Tagen. An diese muss der Durchschnitt der täglichen Höchsttemperatur mindestens 30 Grad betragen.

sommer
Der Sommer ist da: Jetzt ist Schwitzen angesagt. - Pixabay

Für die Gesundheit besonders relevant sei die immer geringere Abkühlung in den Nächten. Die Zahl der Tropennächte mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad habe in den letzten Jahren deutlich zugenommen. In der Schweiz dabei vor allem im Süden.

Ausgeprägte Sommertrockenheit als Folge der steigenden Temperaturen

Zur Hitzebelastung hinzukommen laut den drei Wetterdiensten Dürreperioden, Starkregen, Waldbrandgefahr, Gletscherschmelze und das Auftauen des Permafrosts. Die oft ausgeprägte Sommertrockenheit sei eine Folge der zunehmend heisseren und verdunstungsintensiveren Sommer in der Schweiz.

Die Tendenz zu mehr Hitzesommern zeigt sich auch in der Entwicklung der Nullgradgrenze. Zwischen 1961 und 1990 lag sie in der Schweiz bei durchschnittlich knapp 3350 Metern über Meer. Seit 1960 steigt sie jedes Jahrzehnt um durchschnittlich 93 Meter. Heute ist eine Nullgradgrenze von 3800 Metern keine Seltenheit mehr.

Wetter Freibad Bern
Heisses Wetter, stahlblauer Himmel: In der Hauptstadt sonnen sich Bernerinnen und Berner im Freibad. - Keystone

Diese Entwicklung wird sich laut Mitteilung in den nächsten Jahrzehnten «mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit» fortsetzen. Die Menschheit müsse den Ausstoss von Treibhausgasen drosseln. Ansonsten würden Sommer, die heute extrem heiss seien, Ende des Jahrhunderts der Normalfall sein. Entsprechend noch extremer würden dannzumal die «Ausreisser» einzelner Sommer sein.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

13 Interaktionen
Spanien
20 Interaktionen
abendhimmel
2 Interaktionen

Mehr Klimawandel

wetter
22 Interaktionen
Klima
26 Interaktionen
arktis Klimawandel
138 Interaktionen
Wintersport Schweiz Wetter
4 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

Amherd
188 Interaktionen
Frau auf Parkbank am See
4 Interaktionen
Geschenke
3 Interaktionen