Zürcher Familie zieht weg – und lässt Büsi einfach zurück
Empörung in Horgen ZH: Eine Familie zieht weg und lässt ihre Katze einfach alleine zurück. Kein Einzelfall, wie der Schweizer Tierschutz weiss.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer Zürcher Gemeinde sorgt die Geschichte eines Büsis für Aufsehen.
- Seine Familie ist weggezogen – und überliess es einfach seinem Schicksal.
- Eine Katzen-Expertin betont, das sei nicht nur herzlos, sondern auch gesetzeswidrig.
«Meine Familie ist aus der Wohnung ausgezogen und hat mich nicht mitgenommen.» Das schreibt eine Facebook-Nutzerin aus Horgen ZH zum Foto eines braun-gestreiften Büsis. Sie will mit dem Beitrag ein neues Zuhause für das zurückgelassene Haustier finden.
In Horgen zeigt man sich empört: «Das ist das Hinterletzte», schreibt jemand, «eine Schande!», findet eine weitere Userin. Eine andere Zürcherin sagt, «es tut mir leid, dass ich das schreiben muss, aber die sollten ein Tierhalteverbot bekommen. Armes Samtpfötchen.»
Das Zürcher Büsi ist kein Einzelfall, wie Zoologin Arlette Niederer vom Schweizer Tierschutz STS zu Nau.ch sagt. «Wir haben auch schon davon gehört, dass Menschen wegziehen und ihre Katzen zurücklassen.» Zahlen dazu, ob und in welchem Ausmass das Zurücklassen von Büsis zugenommen hat, hat der STS keine.
«Verantwortungslos» und illegal
Doch auch bei Niederer ist die Empörung gross. «Es ist verantwortungslos und verstösst gegen das Gesetz, wenn Katzenbesitzer ihre Tiere ihrem Schicksal überlassen. Aus Tierschutzsicht ist das absolut untragbar», sagt sie.
Wer sich eine Katze anschafft, sei für ihr Wohlergehen verantwortlich – «ohne Wenn und Aber». Kann man sich nicht mehr um sie kümmern, sei man verpflichtet, ihr ein neues Zuhause zu suchen. Oder sie im Tierheim abzugeben.
«Eine Katze ist darauf angewiesen, dass sie gefüttert wird, ein sicheres Zuhause hat, medizinisch versorgt wird und menschliche Zuwendung erhält. Sie einfach allein zurückzulassen ist nicht nur gesetzeswidrig, sondern auch herz- und verantwortungslos», betont Niederer.
Zürcher Büsi hat jetzt neues Zuhause
«Katzenhalter, die ihre Tiere beim Wegzug zurücklassen, gehen den einfachsten Weg, der für sie mit keinerlei Aufwand verbunden ist. Bereits der Gang ins Tierheim ist ihnen offensichtlich zu viel.»
Sie müssten im Tierheim zudem erklären, wieso sie ihre Katze nicht mehr wollen. «Und dem möchten sich diese Personen offensichtlich nicht stellen.»
Immerhin: Die Geschichte des zurückgelassenen Büsis aus Horgen nimmt ein gutes Ende. Sie «hat einen schönen Platz gefunden», sagt die Nutzerin, die ein neues Zuhause für das Tier suchte.