Zürcher Furttal: Bald kommen selbstfahrende Autos!
In einem Pilotprojekt wird das autonome Fahren ab Sommer im Zürcher Furttal getestet. Das Ziel: Die Anbindung an den ÖV soll dadurch verbessert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Zürcher Furttal wird ab Sommer das autonome Fahren in einem Pilotprojekt getestet.
- Kanton, SBB und Swiss Transit Lab wollen so die Anbindung ans ÖV-Netz verbessern.
- Der Kanton Zürich hatte das Pilotprojekt Ende November letzten Jahres angekündigt.
- Nun werden weitere Rahmenbedingungen bekannt.
Das Zürcher Furttal wird Schauplatz eines einzigartigen Pilotprojekts für autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr. Ab Sommer sind dort selbstfahrende Autos unterwegs.
Der Kanton Zürich, die SBB und die Non-Profit-Organisation Swiss Transit Lab (STL) haben dieses Projekt initiiert. Ziel ist es, Menschen ohne nahen Bahnhof oder Bushaltestelle Anschluss ans ÖV-Netz zu ermöglichen.
Der Kanton Zürich hatte das Pilotprojekt Ende November letzten Jahres angekündigt. Nun berichtet der «Tages-Anzeiger» über weitere Infos zum automatisierten Fahren im ÖV.
Das Versuchsgebiet umfasst zunächst Otelfingen, Boppelsen und Hüttikon. Später soll es auf das gesamte Furttal ausgeweitet werden.
Rund um die Uhr verfügbar
Barbara Schaffner, GLP-Nationalrätin und Gemeindepräsidentin von Otelfingen, freut sich über das Pilotprojekt. Es sei «ein Glücksfall, dass wir als Gemeinde dabei sein dürfen», sagt sie dem «Tages-Anzeiger».
Die selbstfahrenden Autos böten viele Vorteile. Beispielsweise Hüttikon profitiere von einem schnelleren Bahnanschluss über Otelfingen.
Ein Vorteil sei auch die Verfügbarkeit rund um die Uhr. «Die Fahrzeuge sind auch nachts und am Wochenende abrufbar – das ist ein grosser Gewinn für die Region», erklärt Schaffner.
Projekt kostet 8,8 Millionen Franken
Zum Einsatz kommen zunächst Autos, später möglicherweise auch Kleinbusse. In der Anfangsphase wird eine Begleitperson die Fahrt überwachen. Erst in einer zweiten Phase sollen die Autos dann tatsächlich autonom rollen.
Geplant sind virtuelle Haltestellen, ohne fixe Haltetafeln. Start und Ziel bilden im System fix definierte Punkte.
Dass die Skepsis am Anfang gross sein wird, ist für Schaffner klar. Am 15. Januar findet deshalb in Otelfingen eine Informationsveranstaltung statt.
Schaffner betont: «Menschliches Fahren ist mit Unzulänglichkeiten verbunden. Man geht davon aus, dass automatisierte Fahrzeuge darum sicherer sind.»
Das Projekt startet im Sommer und läuft fünf Jahre. Der Kanton Zürich und die SBB finanzieren es mit insgesamt 8,8 Millionen Franken. Bei Erfolg könnte das Projekt in einen Dauerbetrieb überführt werden.