Zürcher Kiffer-Projekt sucht Räume – ohne Erfolg
Ein Zürcher Pilotprojekt will öffentliche Räume schaffen, in denen legal Cannabis konsumiert werden kann. Kaum eine Verwaltung will dies jedoch unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Zürcher Pilotprojekt will sogenannte «Social Clubs» für den Cannabis-Konsum schaffen.
- Viele Verwaltungen lehnen entsprechende Anfragen jedoch ab, nun fehlt es an Lokalen.
Die Stadt Zürich engagiert sich für eine Regulierung des Cannabiskonsums. Dafür hat sie das Pilotprojekt «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» auf die Beine gestellt. In sogenannten «Social Clubs» sollen Mitglieder legal Cannabis konsumieren dürfen.
Das Problem: Erst zwei von zehn dieser Hanfstübli sind für den Start am 22. August bereit. Allen anderen fehlt noch immer eine passende Lokalität. Sonia Bischoff beispielsweise ist bereits seit mehreren Monaten auf der Suche, erhielt bisher aber nur Absagen – oder Beleidigungen.
Wie sie gegenüber «SRF» verrät, haben Immobilienverwaltungen ihr vorgeworfen, unseriös und im Drogenbusiness tätig zu sein: «Manche dachten, wir wollten ein Fixerstübli einrichten, oder wir würden Partyvolk anziehen, das Lärm und Dreck hinterlässt.» Dabei suche der Verein lediglich einen Raum mit Lüftung, der gemütlich hergerichtet werden könne.
Projekt ist einzigartig
Etwas mehr Glück hatte die Lokalität «Zum Hirschen» – einer der beiden «Social Clubs», die in Kürze öffnen können. «Es war unser dritter Versuch und er kam über persönliche Beziehungen zustande», sagt Vorstandsmitglied Gregory Nöthiger. Da der Nachtclub schon ein Fumoir hat, war die Infrastruktur bereits vorhanden.
Trotz aller Hürden bleibt Urs Rohr, Mitglied der Projektleitung von «Züri-Can», zuversichtlich: «Wir bewilligen hier Dinge, die noch nie bewilligt wurden.» Ausserdem könne das Projekt auch durchgeführt werden, wenn nur acht oder neun der zehn «Social Clubs» in Betrieb genommen werden.