Zürcher Landesmuseum stellt eine der ersten Crypto-Maschinen aus
Das Wichtigste in Kürze
- Das Landesmuseum Zürich präsentiert bald eine der ersten Chiffriermaschinen der Crypto AG.
- Das Gerät stammt aus den 195034 Jahren.
- Die Maschine ist ein Symbol für den Skandal um die Zuger Firma.
Das Landesmuseum Zürich hat eine der ersten Chiffriermaschinen der umstrittenen früheren Zuger Verschlüsselungsfirma Crypto in seinen Besitz gebracht. Das Gerät stammt aus den 1950er Jahren und soll ab Samstag im Foyer des Museums ausgestellt werden.
Die Chiffriermaschine CX-52 sei eines der ersten Geräte, die die Schweizer Firma Crypto im Jahr 1952 auf den Markt brachte. Dies teilte das Landesmuseum am Donnerstag mit. Sie sei ein Symbol für den Skandal um die Zuger Firma.
Seit Kurzem befindet sich ein Gerät als Kulturgut in der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums. Dieses stammt den Angaben zufolge ursprünglich aus den Lagerbeständen der ehemaligen Firma Crypto. Es fand über einen Sammler den Weg ins Landesmuseum.
Manipulierte Versionen an über 130 Staaten
Bei späteren Maschinen des Typs wurden laut Medien manipulierte Versionen an über 130 Staaten geliefert. Bei denen konnten die Geheimdienste aus den USA und aus Deutschland die vermeintlich verschlüsselte Kommunikation mitlesen. Der US-Geheimdienst habe dazu «alternative» Handbücher für das Gerät verfasst, schreibt das Landesmuseum.
Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) und der US-Auslandsgeheimdienst (CIA) kauften in den 1970er Jahren die Firma Crypto. Die Besitzverhältnisse wurden über eine Stiftung in Liechtenstein verschleiert. Dies brachten jüngst Recherchen der Sender SRF und ZDF sowie der Zeitung «Washington Post» ans Licht.
BND stieg Anfang 90er Jahre aus
Der frühere deutsche Kanzleramtsminister Bernd Schmidbauer bestätigte die Geheimdienstaktivitäten dieser «Operation Rubikon». Der BND sei Anfang der 1990er Jahre ausgestiegen, die CIA führte die Aktion bis 2018 weiter.
Den Recherchen zufolge sollen Schweizer Behörden im Bild gewesen sein. Mehrere damalige Bundesräte bestritten jüngst jedoch, davon gewusst zu haben. Ex-Bundesrichter Niklaus Oberholzer untersucht seit Januar 2020 die Affäre. Angestossen hatte die Untersuchung der Bundesrat, inzwischen hat das Parlament diese übernommen.