Stadt Zürich

Zürcher Stadtrat plant Bonus-Programm für Reparaturen

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

In Zürich sollen Reparaturen statt Wegwerfen belohnt werden. Die Stadt plant dafür rund vier Millionen Franken ein, endgültig entscheidet der Gemeinderat.

Haushaltsgeräte reparieren statt wegwerfen: Fehlersuche und Reparatur in einem Repair-Cafe können sich lohnen.
Die Stadt Zürich fördert das Reparieren statt Wegwerfen mit einem Bonusprogramm. - Florian Schuh/dpa-tmn

Wer das alte Bügeleisen, den Toaster oder die zerrissene Jacke in der Stadt Zürich reparieren lässt statt die Dinge wegzuwerfen, soll künftig einen Bonus erhalten. Die Stadt will das Reparieren mit knapp 4 Millionen Franken fördern. Entscheiden wird der Gemeinderat.

Pro Reparatur will die Stadt maximal 50 Prozent der Kosten übernehmen. Schlägt die Toaster-Reparatur also mit 60 Franken zu Buche, zahlt die Stadt 30. Pro Person und Jahr ist ein Bonus von bis zu 100 Franken vorgesehen, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte.

Eingelöst werden soll der Bonus über eine Onlineplattform, auf der alle registrierten Reparaturbetriebe aufgeführt sind. Die Stadt rechnet für die dreijährige Laufzeit des Pilotversuchs mit 40'000 Reparaturen, die mit durchschnittlich 75 Franken unterstützt werden.

Mit diesem Programm werde die Reparatur als Alternative zu einem Neukauf ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt, schreibt der Stadtrat in seinem Projektbeschrieb. Kosten soll das Programm 3,9 Millionen Franken.

Pilotversuch startet Anfang 2026

Sagt das Parlament Ja, kann der Pilotversuch Anfang 2026 starten. Ob das Programm definitiv eingeführt wird, entscheidet die Stadt dann zu einem späteren Zeitpunkt.

Das Zürcher Ziel Netto-Null verlangt bis 2040 die Reduktion der indirekten Treibhausgasemissionen um 30 Prozent gegenüber 1990. Um dieses Ziel zu erreichen, ist gemäss Stadtregierung die Reduktion von Abfällen durch Wiederaufbereiten, Reparieren, Wiederverwenden und Teilen notwendig.

Funktioniert das Bonus-Programm, könnten damit jährlich rund 960 Tonnen CO2 eingespart werden.

Mit dem Bonus-Programm für Reparaturen reagiert der Stadtrat auf den Protest aus Bevölkerung und Politik, den die Abschaffung der Gratis-Coupons für Sperrgut hervorgerufen hatte.

Reaktion auf Proteste

Gemeinderätinnen und Gemeinderäte reichten mehrere Vorstösse wegen der Coupons ein. Im September 2024 hatte der Stadtrat angekündigt, dass er keine finanziellen Anreize für das Entsorgen in den Recyclinghöfen mehr bieten wolle. Bisher konnten Zürcher und Zürcherinnen pro Jahr 400 Kilogramm Sperrgut gratis abgeben.

Kommentare

User #3875 (nicht angemeldet)

Komisch! Aber meine ältere Ölheizung darf nicht mehr repariert werden, obwohl sie gut unterhalten noch viele Jahre problemlos heizen würde.

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