Eine 14-Jährige nahm sich das Leben, nachdem ein 30-jähriger Zürcher sie mit Nacktfotos erpresst hatte. Heute steht er vor dem Bezirksgericht Uster.
Der Eingang des Bezirksgerichts Uster.
Der Eingang des Bezirksgerichts Uster. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine 14-jährige beging Suizid, nachdem ein Schweizer sie mit Nacktfotos erpresst hatte.
  • Heute steht der 30-jährige Angeklagte vor dem Bezirksgericht Uster.
  • Angeklagt ist er nur wegen sexueller Nötigung und sexuellen Handlungen mit Kindern.
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Im Juni 2017 nahm sich ein Mädchen in Finnland das Leben. Davor war die 14-Jährige von einem heute 30-jährigen Mann aus dem Kanton Zürich mit Sexfotos erpresst worden. 

Heute Donnerstag muss sich der Beschuldigte vor dem Bezirksgericht Uster verantworten. Der Vorwurf lautet: Sexuelle Nötigung, mehrfache sexuelle Handlungen mit Kindern und mehrfache harte Pornografie. Die Staatsanwaltschaft sieht aber keinen kausalen Zusammenhang mit dem Suizid des Mädchens. Dem Mann drohen zwei Jahre Gefängnis, die Urteilsverkündung wird am späten Nachmittag erwartet. 

Der Mann lernte das Mädchen laut Anklageschrift Anfang September 2016 auf einer Chatplattform kennen. Die beiden sollen über Monate hinweg per Facebook und Whatsapp im Kontakt gestanden haben. Im Verlaufe der Zeit soll er ihr Nacktfotos von sich geschickt und sie dazu aufgefordert haben, dasselbe zu tun. 

Mädchen hielt sich auf Foto Messer an den Hals

Der Angeklagte soll daraufhin anzügliche Bilder der Schülerin auf einem Pornoportal mit ihrem vollständigen Namen veröffentlicht haben. Er sol ihr damit gedroht haben, die Fotos ihren Eltern und Schulkameraden zu schicken, sollte sie den Kontakt zu ihm abbrechen oder ihm keine weiteren Bilder mehr schicken. Um sich noch mehr unter Druck zu setzten, habe er ihr erzählt, schon einmal eine 13-Jährige vergewaltigt zu haben.

Das Mädchen versuchte offenbar mehrmals, den Kontakt zum 30-Jährigen abzubrechen. Sie drohte ihm damit, sich etwas anzutun, sollte er die Fotos im Netz nicht löschen. Sie soll ihm ein Foto geschickt haben, auf dem sie sich ein Messer an den Hals hält. 

Die 14-Jährige litt offenbar schon vor der Tat an einem Aspergersyndrom und Essstörungen. Ihre psychischen Probleme hätten aber seit der Bekanntschaft mit dem Beschuldigten weiter zugenommen, heisst es in der Anklageschrift weiter. Im Frühsommer 2017 nahm sich das Mädchen demnach das Leben. 

Im «Blick» nimmt der Angeklagte Stellung zu den Vorwürfen. «Ich wollte nur ein bisschen Druck machen. Ich hoffe, die Sache ist bald vergessen», sagt er zur Zeitung. 

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