Zürcherin kippt Chlor in Teich – Öko-Katastrophe!

Dina Müller
Dina Müller

Stäfa,

Eine Frau aus Uetikon am Zürichsee wollte ihren Schwimmteich mit Chlor reinigen. Das ging nach hinten los: Sie verursachte so eine Öko-Katastrophe.

Schwimmteich Wasser
Eine Frau hat in Uetikon am See grosse Mengen an Chlor in ihren Schwimmteich gekippt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Uetikon am See ZH hat eine Frau Unmengen an Chlor in ihren Schwimmteich gekippt.
  • Als dieses scheinbar keine Wirkung zeigte, pumpte sie den Teich ins Abwasser ab.
  • Von dort gelangte das chlorhaltige Wasser in umliegende Bäche und tötete 69 Fische.

Wenn man an Schwimmbäder denkt, hat man wohl Bilder vom Baden und Rutschbahnen im Kopfe. Womöglich hat man auch den Geruch von Chlor in der Nase. Dass die Chemikalien genutzt werden, um den Pool in Schuss zu halten, ist bekannt.

Doch aufgepasst! Nur weil das in Schwimmbecken funktioniert, heisst das nicht, dass jedes Gewässer mit Chlor behandelt werden soll – oder kann.

Diesem Umstand war sich eine Frau aus Uetikon am See ZH wohl nicht bewusst. Sie wollte ihren naturbelassenen Schwimmteich reinigen – und entschied sich in der Bau+Hobby-Filiale für fünf Kilo des Reinigungsmittels «Planet Pool».

Eine Entscheidung, die später fast 70 Fische das Leben kosten wird, wie die «Zürichsee Zeitung» berichtet.

Monatlich ein halbes Kilo Chlor

Aber von vorne: Um den besagten Schwimmteich auf Vordermann zu bringen, geht die Uetikerin mit Chlor an die Sache. Und zwar einer ganzen Menge Chlor.

Sie kippt ein halbes Kilo pro Monat in den 8000 Liter fassenden Teich. Das entspricht 62,5 mg pro Liter.

Das ist 16-mal mehr, als bei einer Erstbehandlung empfohlen wird. Und sogar über 40-mal mehr, als im laufenden Betrieb angewendet werden sollte.

Doch trotz der hohen Dosen zeigt das Mittel nach dem Verbrauch der ganzen fünf Kilo nicht die gewünschte Wirkung. Es ist nun mal nicht für einen Schwimmteich mit Pflanzen geeignet.

69 Fische tot

Da sich Algen bilden und sich das Wasser grün verfärbt, glaubt die Frau, dass das Chlor nicht mehr wirksam sei. Kurzerhand pumpt sie die 8000 Liter ab und führt sie ins Abwasser.

Von dort landet der ehemalige Inhalt des Schwimmteichs erst im Scheidbach, dann im Mühlebach.

Doch entgegen der Einschätzung der Uetikerin ist das Wasser zu diesem Zeitpunkt noch immer stark chlorhaltig.

Die Konzentration soll 75-mal höher gewesen sein als in Schwimmbädern und 260-mal höher als in Fliessgewässern erlaubt.

Weisst du, wie man Chlor richtig verwendet?

Die Werte sind fatal: Für 69 Fische im Mühlebach bedeutet das Chlor-Wasser den Tod.

Zürcherin muss Busse zahlen

Der Fall in Uetikon ist nun vor Gericht gekommen. Die Staatsanwaltschaft See/Oberland warf der Frau vor, dass sie als Besitzerin eines Schwimmteichs bessere Kenntnisse zu Chlorbehandlungen hätte besitzen müssen.

Die Schweizerin wurde schliesslich wegen fahrlässigen Vergehens gegen das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer verurteilt. Hinzu kamen fahrlässige Tierquälerei und fahrlässige Widerhandlung gegen das Chemikaliengesetz.

Das Urteil: eine bedingte Geldstrafe von 35 Tagessätzen zu 120 Franken. Ausserdem muss sie eine Busse von 500 Franken und 1700 Franken Verfahrenskosten zahlen.

Kommentare

User #1920 (nicht angemeldet)

69 Fische sind tatsächlich fast 70 Fische.

User #3329 (nicht angemeldet)

Hat Uetikon am See keine Kanalisation?

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