FC Stäfa liefert Topspiel trotz knapper Niederlage
Der FC Stäfa kämpft sich im Spitzenspiel gegen den FC Seuzach stark zurück, muss sich aber dann in einem offenen Schlagabtausch mit 4:5 geschlagen geben.

Wie der FC Stäfa berichtet, entschied in einer äusserst unterhaltsamen Partie der FC Seuzach das Spitzenspiel mit 5:4 zu seinen Gunsten. Der 17-jährige Einheimische Patrice Eigenheer entschied dabei mit einem Doppelpack und zahlreichen gelungenen Aktionen die Partie. Da nützen auch die drei Tore Rückstuhls für Stäfa wenig. Das 5:4 Anschlusstor, der am Ende in Unterzahl agierenden Seebuben kam zu spät.
Dass Zweitligafussball attraktiv sein kann, ist unlängst bekannt. Dass zwei Mannschaften aber ein solches Spektakel auf den Sportplatz bieten, konnte man vor diesem Spitzenkampf nicht erwarten. Das Spiel war schnell lanciert.
Die Gäste vom See starteten unerklärlich fehlerhaft in der Defensive und liessen sich durch lange Bälle immer wieder in Bedrängnis bringen. Und wenn die Absprache bei hohen Flanken nicht stimmt, ja dann stehst eben schon nach 5 Minuten 1:0 für die Gäste.
Stäfa wacht auf und dreht das Spiel kurzzeitig
Hobel nickte aus nächster Nähe eine ungenügende Abwehr ins Netz. Das war vermutlich der Wake-up-Call, den die Stäfner brauchten. Sie fanden nach etwa 20 Minuten immer besser ins Spiel und plötzlich stürmten nach einer Ecke mit Saethre, Ruckstuhl und Kelterborn gleiche alle Stürmer über das ganze Feld alleine auf die zwei verbliebenen Verteidiger von Seuzach.
Steilpass, Querpass, Körpertäuschung, Schuss, Tor. Effizient und kaltblütig fiel der Ausgleich nach 25 Minuten. Und es kam noch besser. Sathtre liess bloss eine Zeigerumdrehung später am Flügel alles ins Leere laufen, was sich ihm in den Weg stellte. Seine Flanke verwertet wiederum Ruckstuhl im Stile eines Goalgetters souverän zur Führung für Schwarz-Weiss.
Zugegeben, die Führung schmeichelte etwas. Die Gastgeber waren in den ersten 30 Minuten das bessere Team. Es dauerte auch nicht allzu lange bis sie den Ausgleich und kurz vor der Pause sogar noch die erneute Führung erzielten.
Die langen Bälle auf die wirbligen Stürmer und aufrückenden Aussenverteidiger stellen die Hintermannschaft von Stäfa mal für mal vor Probleme. Und mit Patrice Eigenheer stand ein junger Stürmer in deren Reihen, der die Chancen dann auch verwertete. So endete eine intensive Halbzeit mit einer 3:2 Führung für Seuzach.
Taktische Umstellung bringt Stäfa zurück
Und die Reaktion folgte sogleich. Kelterborn, schön freigespielt, schloss aus halbrechter Position entschlossen ab. Sein Ball flog nur um Haaresbreite am entfernten Pfosten vorbei. Dass er im Anschluss von seinem Gegenspieler regelrecht umgehauen wurde hatte keine Konsequenzen, obwohl es über diese Szene eigentlich keine zwei Meinungen gab.
Bekanntlich zählt im Fussball nur die Meinung des Schiedsrichters und dieser übersah das Foul des Seuzemers grosszügig. Der Ausgleich fiel trotzdem. Viel Verkehr dann in der 60. Minute im Strafraum von Seuzach. Ruckstuhl zimmerte den Ball an die Latte von wo er auf die Linie sprang und durch Eichenberger endgültig über die Linie gedrückt wurde.
Der verdiente Ausgleich der Stäfner war Tatsache. Die taktische Anpassung für die zweite Halbzeit von Coach Elmer zeigte Wirkung. Durch ein höheres Pressing konnte man die langen Bälle auf die Stürmer der Seuzemer mehr und mehr verhindern, was ihnen sichtlich nicht behagte.
Strittige Szene sorgt für Diskussionen
Die Partie war nun ausgeglichen und beide Mannschaften hatten gute Szenen. Das Spiel wog buchstäblich hin und her. Rasonyi verzog in der 70 Minute nur knapp und kurz darauf rettet ein Verteidiger von Seuzach für den bereits geschlagenen Torwart auf der Linie. Die Führung wäre nicht unverdient gewesen.
Nach 73 Minuten dann das schönste Tor des Tages. Mittels herrlichem Seitfallzieher aus beachtlicher Distanz markierte Eigenheer die erneute Führung für Seuzach. Die Messe schien nach 83 Minuten gelesen, als Auer zum 5:3 einschob.
Doch weit gefehlt. Obwohl Stäfa in der Zwischenzeit den verletzen Torwart Brecher durch Verteidiger Eichenberger ersetzen musste markierte Ruckstuhl in Unterzahl den Anschlusstreffer in der ersten Nachspielminute. Spätestens als der Schiedsrichter später noch ein Foul an Reichling auf die Strafraumgrenze zurückverlegte, haderte man auf der Stäfner Bank definitiv mit dem Spielleiter.
Auch die Corner Triplette brachte am Schluss nichts Zählbares mehr. Und so musste sich der FC Stäfa in einer tollen und fairen Partie mit 4:5 geschlagen geben. Der Sieg der Seuzemer ist nicht unverdient, ein Punktgewinn der Stäfner wäre aber ebenso nicht unverdient gewesen.