Zwischen Swisscom und SBB funkt es beim Gratis-ÖV-Wifi nicht

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Bern,

Die SBB testet aktuell kostenloses Internet. Allerdings nur für Salt und Sunrise. Swisscom Kunden bleiben aussen vor. Und ganz gratis ist das Wifi doch nicht.

SBB Internet Swisscom
Die Schweizerische Bundesbahnen haben ein hochkomplexes Bahnnetz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Salt und Sunrise testen gemeinsam mit der SBB kostenloses ÖV-Wifi.
  • Wer allerdings ein Prepaid-Abo hat, oder Swisscom-Kunde ist, bekommt kein Gratis-Netz.
  • Die Swisscom verzichtet, weil sie ihr eigenes Angebot unkomplizierter und besser findet.

Die SBB testet auf ausgewählten Strecken kostenloses Internet. Dafür hat die ÖV-Königin sich mit den beiden Mobilfunkanbietern Salt und Sunrise zusammengetan.

Wer bei einem der beiden ein Abo hat, kann sich bequem im Zugsessel zurücklehnen, ins kostenlose Wifi einloggen und surfen.

Swisscom nicht dabei

Swisscom-Nutzer hingegen gucken in die Röhre. Ihr Anbieter hat aktuell keine Zusammenarbeit mit der SBB.

Warum? Die SBB verweist an die Swisscom. Diese erklärt: «Swisscom bietet ihren Kunden eine sehr gute Mobilfunkversorgung über einen optimalen Technologiemix. Dies ohne Login und spezielle Zugangstechnologie.»

SBB Swisscom Internet
Auf Zügen mit dieser Markierung wird die Test-Version von SBB Freesurf angeboten. Salt und Sunrise machen mit, Swisscom nicht. - Nau.ch

Mit anderen Worten: Die Swisscom betrachtet das eigene Angebot als besser und unkomplizierter. Damit das so bleibe, habe die Swisscom in den letzten Jahren «stark auf den Mobilfunkausbau entlang der Zugstrecken gesetzt».

Keine Flatrate, kein Surfen

Davon profitiere, «wer bei Swisscom ein Flatabo hat», so Mediensprecher Armin Schädeli. Das seien «rund zwei Drittel der Smartphone-Nutzer». Doch was ist mit dem übrigen Drittel?

«Ein Grossteil dieser Kunden nutzt ihr Handy nicht um zu surfen. Oder sie tun dies eher selten. Die meisten Swisscom Kunden, die regelmässig surfen, verfügen bereits über ein Flatrate-Abo», so Schädeli.

Prepaid-Kunden gelackmeiert

Man beobachte den Pilotversuch allerdings und bleibe mit der SBB im Gespräch. Aktuell sorgte der Testversuch allerdings nicht für Wohlwollen.

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Der Hauptsitz der SBB in Bern. (Symbolbild) - Keystone

Für Sunrise- und Saltkunden mit einem Prepaid-Abo wird es teuer. Weil man sich zum Einloggen ins Wifi bereits mit dem Internet verbinden muss, fällt bei ihnen automatisch die Tagespauschale von 2, beziehungsweise 2.50 Franken an.

Die Mobilfunkanbieter geloben aber, sich um die Problematik zu kümmern. «Wo gratis draufsteht, muss auch gratis drin sein!» Das äusserte die SBB bei «SRF».

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