Benjamin Roduit (Mitte): Erneuerbare Energie? Ja, aber…
Energieknappheit, explodierende Preise. Das Mittel dagegen ist uns längst bekannt, schreibt Mitte-Nationalrat Benjamin Roduit über Energie. Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Benjamin Roduit fordert weniger Blockaden bei der Nutzung von erneuerbaren Energien.
- Der Nationalrat will eine sichere, erneuerbare und zahlbare Stromversorgung im Winter.
- Ein Gastbeitrag.
Die aktuelle Energiekrise offenbart die Schwächen unserer heutigen Energieversorgung – wir sind bis jetzt mit einem blauen Auge davongekommen. Insbesondere im Winterhalbjahr kann nicht beliebig Strom importiert werden.
Der Klimawandel verändert die Elektrizitätsproduktion des bestehenden Kraftwerkparks. Gleichzeitig benötigt die Dekarbonisierung von Gebäuden, Industrie und der Mobilität generell deutlich mehr Strom.
Der Handlungsbedarf ist offensichtlich und dringend: Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz helfen, den Stromverbrauch zu reduzieren. Und die in der Schweiz verfügbaren erneuerbaren Energiepotenziale müssen rascher und umfassender genutzt werden können.
Energie: Ja, das können wir!
Die Schweiz hat das Wissen und die Technologie, diese Herausforderung erfolgreich meistern zu können.
Dennoch harzt der weitere Zubau, und wesentliche Gründe dafür sind in erster Linie Partikular-Interessen und eine ausgeprägte «Ja, aber»-Mentalität: Ob Energiesparen oder Reduktion der Energieverluste, ob «Nicht-in-Schutzgebieten» oder Atomkraftwerke. Es gibt viel zu viele Ausreden, mit welchen der Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion verzögert wird.
Weitgehend ignoriert wird, wie sehr sich Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Natur- und Landschaftsschutz gegenseitig beeinflussen. Und ergänzend dazu herrscht ein unbeschreiblicher Kosten- und Vergleichswirrwarr, welcher die politischen Entscheidungen und Priorisierungen zusätzlich erschweren.
Ab in die Bundesverfassung
Dabei ist es eigentlich einfach: Wir benötigen alle in der Schweiz verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energie, welche umweltfreundlich und wirtschaftlich erschlossen werden kann.
Und ergänzend dazu umfassende Energieeffizienz-Massnahmen, welche Energieverluste reduzieren und unsere ganze Aufmerksamkeit benötigen.
Schreiben wir das mit der Volksinitiative «jede einheimische und erneuerbare Kilowattstunde zählt!» in die Verfassung. Als klare Leitlinie für die Politik. Und damit die Schweiz punkto Versorgungssicherheit und saubere einheimische Stromproduktion schnellstmöglich wieder auf Kurs kommt!