Ehe für alle: Deshalb sagt Dominique Rinderknecht Ja
Das Wichtigste in Kürze
- Am 26. September legt Dominique Rinderknecht ein Ja für die Ehe für alle in die Urne.
- Das Model hat in ihrem Leben schon homo- und heterosexuelle Beziehungen geführt.
- Im Gastbeitrag beschreibt sie ihre Erfahrungen.
Ich habe beide Seiten erlebt. Das klassische Hetero-Leben mit einem Freund. Alles war und ist ganz «normal». Ich kann unbeobachtet in der Stadt Händchen-Halten, ihn meiner Familie vorstellen und im Club tanzen. Ohne einen Anruf von Journalisten zu bekommen.
In der Beziehung mit Tamy habe ich gemerkt, dass es auch anders geht. Auf einmal war meine Beziehung «politisch» - Jeder Auftritt ein Statement. Einige offensichtlich homophobe Kunden haben mir Jobs abgesagt.
Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass in der Schweiz die Menschen unterschiedlich behandelt werden. Nicht nur gesellschaftlich. Sondern auch rechtlich. Wäre ich mit meinem damaligen Freund zusammengeblieben, könnte ich heute mit Trauzeugen heiraten, Kinder adoptieren, zur Samenbank gehen und unser Einkommen zusammenlegen.
Wäre ich heute noch mit Tamy zusammen, könnte ich das alles nicht. Bei der eingetragenen Partnerschaft gibt es keine Trauzeugen, keine Adoption und kein Zugang zur Fortpflanzungsmedizin sowie Gütertrennung. Offenbar denkt der Staat über Schwule, Lesben und Bisexuelle, dass sie keine langfristigen Beziehungen führen können und führte eine «Ehe light» ein.
Das alles finde ich ungerecht. In meiner Schweiz darf jeder Mensch selbst entscheiden, wie er lebt und wie er liebt. Wir behandeln alle gleich.
Darum wünsche ich mir ein Ja am 26. September zur «Ehe für alle».