«Die Mittel sollen sinnvoll und einer modernen Armee und Verteidigungsstrategie entsprechend eingesetzt werden», schreibt GLP-Nationalrat Patrick Hässig.
Schweizer Armee
Die Patrouille Suisse. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Tiger-Flugzeug gehöre im Jahre 2024 nicht mehr ins Portfolio, findet Patrick Hässig.
  • Der GLP-Nationalrat schreibt auf Nau.ch regelmässig Kolumnen.
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Es sind Gänsehautmomente und schöne Bilder, die um die Welt gehen. Dann, wenn die Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe mit Getöse vor stahl-blauem Himmel und eindrücklicher Burgkulisse ihre Vorführung über den Lauberhornrennen fliegt.

Die Bundespräsidentin und Verteidigungsministerin Viola Amherd will die Tiger F-5 Flotte – und somit auch die Patrouille Suisse – vom Himmel holen. Sie macht das richtig und ich unterstütze sie dabei. Weshalb? Die Zeiten haben sich aus vielerlei Perspektiven geändert.

Braucht es die Patrouille Suisse in Zukunft noch?

Die gut 40 Millionen Franken, welche die Patrouille-Suisse-Jets jedes Jahr verbrennen, regt zum Denken an. Einerseits aus finanzpolitischer Sicht, andererseits stelle ich die Sinnhaftigkeit eines Truppenteiles infrage, welcher der Armee nicht mehr hilft, die Schweiz zu verteidigen.

Ich bin der Letzte, der die Schweizer Armee abschaffen möchte. Im Gegenteil. Doch die Mittel sollen sinnvoll und einer modernen Armee und Verteidigungsstrategie entsprechend eingesetzt werden. Da gehört das Tiger-Flugzeug im Jahre 2024 nicht mehr ins Portfolio.

Patrick Hässig Schweizer Armee
Patrick Hässig sitzt seit 2023 für die GLP im Nationalrat. - zVg

Während vor allem die SVP und Teile der FDP die Flugdauer der Tiger-Jets verlängern wollten, schlug sich gestern im Parlament eine Mehrheit bestehend aus Mitte, GLP, SP und Grüne und der FDP auf meine Seite.

Das fadenscheinige Argument der konservativen Seite war, dass die Tiger-Jets wichtige Elemente an internationalen Militär-Übungen sein könnten. So quasi als Übungs-Flugzeuge.

Bizarr ist jedoch, dass die SVP sonst immer dezidiert der Meinung ist, dass die Schweizer Armee an keinen internationalen Übungen teilnehmen soll.

Ich bin froh, dass die Mehrheit des Parlamentes dieses «Spielchen» durchschaut hat und dem Antrag des VBS, Viola Amherd und mir, Folge geleistet hat.

Viola Amherd
Verteidigungsministerin Viola Amherd. - sda - keystone

Denn: Diese jährlich gut 40 Millionen Franken sind in der aktuellen Weltlage sinnvoller einzusetzen. Nämlich so, dass sie der Verteidigungsfähigkeit der Schweiz einen militärischen Mehrwert bringt.

Ich habe es einleitend erwähnt: Die Zeiten haben sich geändert. Wir finanzieren einerseits Nostalgie und gehen mit Flugshows auch immer ein gewisses Risiko ein.

Flüge einer Kunstflugstaffel über der Schweiz werden praktisch immer über bewohntem Gebiet stattfinden und sind eine Risikoveranstaltung.

Es ist manchmal wichtig, den besten Zeitpunkt für eine Trennung nicht zu verpassen. Dies wird nun 2027 der Fall sein.

Bis dahin geniessen wir jedoch die Perfektion, Leistungsfähigkeit und Präzision der Patrouille Suisse auf höchstem Niveau.

In diesem Jahr zum Beispiel am 6. Juli 2024 am Seenachtsfest in Lachen SZ, oder am 17. August an den Dittinger Flugtagen im Laufental BL.

Zur Person: Patrick Hässig (45) sitzt seit 2023 für die GLP im Nationalrat. Er ist wohnhaft in der Stadt Zürich und arbeitet als diplomierter Pflegefachmann HF auf einem Kindernotfall. Für Nau.ch schreibt er regelmässig Kolumnen.

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