Indonesien-Abkommen: «Freihandel ist keine Einbahnstrasse»

Stefan Brupbacher
Stefan Brupbacher

Bern,

Am 7. März stimmt die Schweiz über das Freihandelsabkommen mit Indonesien ab. Für Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher ist es ein Gewinn. Ein Gastbeitrag.

Swissmem Burpbacher
Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher unterstützt das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Indonesien. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz stimmt am 7. März über das Freihandelsabkommen mit Indonesien ab.
  • Für Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher wäre das Abkommen ein Gewinn für beide Seiten.
  • Im Gastbeitrag erklärt er, wieso das Abkommen eine «einmalige Chance» wäre.

Am 7. März steht die Abstimmung über das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Indonesien an. Das Abkommen ist ein Gewinn.

Die Vorteile sind für beide Länder vielfältig. Wirtschaftlich, ökologisch und sozial profitieren sowohl die Schweiz als auch Indonesien.

Indonesien Schweiz Freihandelsabkommen
Ein Flyer des Ja-Komitees zum Freihandelsabkommen zwischen Indonesien und der Schweiz. - Keystone

Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen ist im Kern ein Freihandelsabkommen. Es erleichtert den Handel zwischen den Ländern. So werden rund 98 Prozent aller Schweizer Ausfuhren von Zöllen befreit. Sie betragen heute teilweise über 30 Prozent.

Mit dem Abkommen erhalten die Schweizer Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihrer ausländischen Konkurrenz.

Eine einmalige Chance

Warum? Weder die USA noch die EU verfügen über ein Freihandelsabkommen mit Indonesien. Die Schweizer Unternehmen erhalten also die einmalige Chance, den indonesischen Markt von der Schweiz aus zu erschliessen.

Zur Erinnerung: Die Schweiz verdient jeden zweiten Franken im Ausland. Der Handel mit anderen Ländern sorgt hier in der Schweiz für Arbeitsplätze. Auch bei vielen kleineren Betrieben, die als Zulieferunternehmen tätig sind. Export sorgt für Wohlstand.

Guy Parmelin Freihandelsabkommen
Wirtschaftsminister Guy Parmelin an einer Medienkonferenz zum Freihandelsabkommen. - Keystone

Indonesien ist ein sehr interessanter Zukunftsmarkt. Der asiatische Inselstaat mit heute 265 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wird sich gemäss Studien in den nächsten Jahren zur viertgrössten Volkswirtschaft der Welt entwickeln.

Finden Sie den Gastbeitrag von Stefan Brupbacher überzeugend?

Indonesien hat eine wachsende Mittelschicht und verfügt über stabile politische Verhältnisse. Wir sollten den Schweizer Exportunternehmen die Chance geben, diesen Zukunftsmarkt erfolgreich zu nutzen.

Freihandel ist keine Einbahnstrasse

Freihandel ist keine Einbahnstrasse. Indonesien profitiert in hohem Masse vom Abkommen mit der Schweiz – auch wenn Gegnerinnen und Gegner des Abkommens das Gegenteil behaupten.

Freihandel unterstützt die soziale und ökologische Entwicklung in den Partnerländern. Freihandelsabkommen sorgen dafür, dass Schweizer Technologie in den Zielländern viel preisgünstiger erhältlich ist.

Indonesien
Ein Fischer in Tangerang, Indonesien. - Keystone

Die Schweizer Technologie ist effizient, ressourcenschonend und emissionsarm. Das kommt dem Umweltschutz und dem Klima zugute. Wissens- und Technologietransfer sorgen auch für Arbeitsplätze, Ausbildungschancen und Infrastrukturen.

Der Freihandel ist Treiber der Globalisierung, die in den letzten Jahren dafür sorgte, dass Hunderte Millionen von Menschen aus der Armut befreit wurden.

In der Nachhaltigkeit vorbildlich

Vorbildcharakter hat das Nachhaltigkeitskapitel im Abkommen mit Indonesien. Es liegt ein äusserst fortschrittliches Verhandlungsergebnis auf dem Tisch.

Das Nachhaltigkeitskapitel enthält verbindliche Bestimmungen. Sie betreffen vor allem den Handel mit Palmöl. Konkret kommt nur nachhaltig produziertes und rückverfolgbares Palmöl in den Genuss der Vorteile des Abkommens. Indonesien wird also angehalten, Palmöl in Zukunft nachhaltig zu produzieren.

Stop Palmöl
Die Einreichung des Referendums gegen das Indonesien-Abkommen. - Keystone

Die Fakten sprechen ganz klar für das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Indonesien. Es hat deshalb am 7. März ein deutliches Ja verdient.

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