Natalie Imboden (Grüne): Kühle Köpfe machen Klimaschutz!

Natalie Imboden
Natalie Imboden

Bern,

Täglich Hitzerekorde und Klimakatastrophen: Es bringe nichts, den Kopf in den heissen Sand zu stecken, schreibt Natalie Imboden (Grüne) im Gastbeitrag.

Natalie Imboden
Natalie Imboden, Nationalrätin der Grünen. - Grüne Kanton Bern

Das Wichtigste in Kürze

  • Hitze, Waldbrände, Unwetter. Die Folgen des Klimawandels seien sichtbar und spürbar.
  • Wirksamer Klimaschutz schütze uns und unsere Kinder, erklärt Natalie Imboden (Grüne).
  • Im Gastbeitrag betont die Nationalrätin: Nur Handeln könne Lösungen bringen.

Was für ein Sommer! Temperaturen von über 37 Grad in der Schweiz. Der Sommer 2023 bleibt in Erinnerung: der Waldbrand in Bitsch im Oberwallis, der Sturm in La-Chaux-de-Fonds, die Erwärmung der Ozeane, Unwetter und Überschwemmungen in Slowenien und in Norwegen, Hitzerekorde weltweit. Auch wer gerne heisse Sommertage hat, spürt, dass die Klimaerwärmung bedrohliche Ausmasse annimmt.

Grünen Natalie Imboden
Grünen-Nationalrätin Natalie Imboden bei einer Klimakundgebung im Jahr 2019. - zVg

Weltweit sind die Auswirkungen der Erderwärmung für viele Regionen direkt lebensbedrohlich. In gewissen Regionen wird der Mensch wegen Dürre und Hitze kaum mehr leben können. Aber auch bei uns sind die Folgen spürbar. Hitzebedingte Todesfälle stiegen an. Im Sommer 2022 wurde die Anzahl hitzebedingter Todesfälle aufgrund von Herzkreislaufstörungen, Erkrankungen der Atemwege und Nieren in der Schweiz auf 474 Menschen geschätzt.

Kostbares Trinkwasser schützen

Im einstigen Wasserschloss Schweiz wird Trinkwasser zur immer kostbareren Ressource und wird noch knapper werden. So müssen Bauernbetriebe aufwändig Wasser auf die Alp transportieren oder neue Bewässerungssysteme und Anbaumethoden entwickeln. Die Schweiz braucht ein intelligentes Wassermanagement. Kostbares Trinkwasser muss für den menschlichen Konsum priorisiert werden, das Regenwasser stärker genutzt, Abwasser wieder aufbereitet und in den Haushalten sollten systematisch Wasserspargeräte genutzt werden.

Heissester Juli der Erdgeschichte

Noch nie war die Luft auf der Erde, so warm wie heute. Aber nicht nur die Umgebungstemperaturen brechen Rekorde, sondern auch die Ozeane.

Dies bestätigt das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, Copernicus. Der Uno-Generalsekretär António Guterres formulierte im Juli formuliert den eindrücklichen Satz: «Die Ära der globalen Erwärmung ist zu Ende, die Ära des globalen Siedens ist angebrochen». Gleichzeitig rief der die Weltgemeinschaft dazu auf, umgehend drastische Schritte zur Eindämmung des Klimawandels zu beschliessen.

Die gute Nachricht: Handeln bringt Lösungen

Es bringt nichts, den Kopf in den heissen Sand zu stecken. Aber auch Alarmismus allein bringt keine Verbesserungen. Nur Handeln bringt Lösungen. Und da hat die Schweizer Stimmbevölkerung mit dem deutlichen JA im Juni zum Klimaschutzgesetz einen wichtigen Schritt getan.

Wie haben Sie beim Klimschutz-Gesetz abgestimmt?

Der Hitzesommer 2023 ruft uns in Erinnerung, dass es weitere Schritte braucht, konkret auch im Verkehrsbereich, der für viel Co2-Ausstoss verantwortlich ist. Dort sind Autobahnausbauten im Umfang von mehr als fünf Milliarden Franken geplant, welche viel wertvolles Kulturland im Norden der Hauptstadt Bern in Schönbühl – Grauholz vernichten würden. Setzen wir die Weichen sprichwörtlich anders, nämlich klimafreundlich und investieren wir die Milliarden Steuergelder in clevere und klimafreundliche Massnahmen, in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Stadt und Land und in attraktive und schnelle Velobahnen.

Zur Autorin: Natalie Imboden, Nationalrätin Grüne, wohnt mit der Familie in Bern.

Weiterlesen

10 Interaktionen
florida
72 Interaktionen
kühe
72 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

Amherd
136 Interaktionen
Frau auf Parkbank am See
4 Interaktionen
Geschenke
3 Interaktionen