Philipp Kutter (CVP) für eine Erhöhung der Kinderabzüge

Philipp Kutter
Philipp Kutter

Bern,

Demnächst wird über die Erhöhung der Kinderabzüge abgestimmt. Nationalrat Philipp Kutter meint: «Die Vorlage entlastet über 900'000 Familien.» Ein Kommentar.

Philipp Kutter
nationalrat Philipp Kutter (CVP) und Stadtpräsident von Wädenswil ZH. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz stimmt in wenigen Tagen über eine Erhöhung der Kinderabzüge ab.
  • Laut Philipp Kutter muss die Vorlage angenommen werden – für eine Entlastung der Familie.
  • «Die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit wird verbessert», erklärt der CVPler.

Am 27. September stimmen wir über die Erhöhung der Kinderabzüge ab. Dagegen hat die Linke das Referendum ergriffen. Sie stellt sich damit gegen eine Vorlage, die über 900'000 Familien finanziell entlastet, die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit fördert und die Familienarbeit aufwertet. Sie bekämpft die Vorlage mit falschen Zahlen und Argumenten, die alles andere als familienfreundlich sind.

Die SP behauptet, dass nur die Reichsten von der Vorlage profitieren würden. Diese Behauptung ist längst widerlegt. Richtig ist, dass die Vorlage breit wirkt und vielen hilft. Es profitieren 60 Prozent aller Familien. Niemand wird ernsthaft behaupten, dass mehr als die Hälfte aller Familien zu den Topverdienern gehören.

Kinderabzüge Symbolbild Familie
Eine typische Familie mit einem Kind. - Keystone

Konkret wirkt die Entlastung ab einem Haushaltseinkommen von brutto 100’000 bis 120’000 Franken pro Jahr.

Ein Beispiel: Familie mit zwei Kindern im Schulalter

Nennen wir sie Familie Meyer. Er arbeitet Vollzeit im IT-Bereich, sie Teilzeit als Primarlehrerin. Er verdient 90’000 Franken, sie 40’000 Franken. Familie Meyer hat damit ein Jahreseinkommen von brutto 130’000 Franken.

Diese Familie ist nicht reich. Sie profitiert aber auch nicht von staatlichen Vergünstigungen. Sie trägt alle Kosten des Lebens selbst. Mittelstand eben. Jeder Franken Entlastung ist willkommen.

Alle Familien, die Bundessteuern zahlen, werden entlastet

Ja, es stimmt, die Entlastung steigt mit dem Einkommen. Doch die Steuerbelastung steigt wegen der steilen Progression noch stärker. Eine Familie mit steuerbarem Einkommen von 150’000 Franken zahlt 6’000 Franken Bundessteuer. Steigt ihr Einkommen auf 200’000 Franken, zahlt sie das Doppelte. Von diesem Betrag kann die Familie dann einige Hundert Franken abziehen. Diese Familien zahlen also auch weiterhin hohe Steuern.

Kinderabzug-Vorlage
Die Gegner der Kinderabzug-Vorlage sagen, dass bei einer Annahme nur die reichen Familien profitieren würden. - SP Schweiz

Kritikerinnen und Kritiker bedauern, dass Familien mit niedrigem Einkommen von dieser Vorlage nicht profitieren. Tatsächlich kann man nicht steuerlich entlasten, wer keine Bundessteuern zahlt. Aber natürlich verdienen diese Familien unsere Unterstützung. Bekannte Instrumente sind einkommensabhängige Tarife für Kita-Plätze und die Prämienverbilligung bei den Krankenkassenprämien. Beides unterstütze ich voll und ganz.

Arbeit soll sich lohnen

Die Vorlage geht die finanziellen Hauptprobleme der Familien an. Arbeiten beide Elternteile, lohnt sich das heute oft nicht. Der zusätzliche Lohn wird von den Kita-Gebühren und den höheren Steuern absorbiert.

Kinderabzüge «Arena»
Die Schweizer Stimmbevölkerung entscheidet am 27. September über das Referendum gegen die Erhöhung des Kinderabzugs und den höheren Abzug für die Drittbetreuung. - Keystone

Viele Kantone haben wegen der wachsenden finanziellen Belastung der Familien die Kinderabzüge bei den Staats- und Gemeindesteuern erhöht. Es ist höchste Zeit, dass der Bund nachzieht.

Auch der Arbeitsmarkt profitiert

Was häufig vergessen geht: Ebenfalls in der Vorlage enthalten ist eine Erhöhung des Abzugs der Kosten für die Kinderdrittbetreuung. Die Anhebung auf 25’000 CHF ist eine konkrete Hilfe für Familien, die derzeit keine Unterstützung erhalten. Damit wird die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbsarbeit direkt verbessert und damit auch das Problem des Fachkräftemangel angegangen. Davon profitiert auch der Arbeitsmarkt.

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