Thomas Matter (SVP): Sofort raus aus dem Lockdown!
Fertig Lockdown, fordert der SVP-Nationalrat Thomas Matter in diesem Gastbeitrag. Und erklärt, warum die aktuell geltenden Massnahmen mehr schaden als nutzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Matter ist SVP-Nationalrat (ZH) und Mitglied des Parteileitungsausschusses der SVP.
- Für ihn steht fest: «Wir müssen raus aus dem Lockdown, sonst explodiert die Schuldenlast».
- Der Bundesrat stelle sich den Folgeschäden der eigenen Massnahmen nicht, findet er.
Der Bundesrat bekämpft die Corona-Pandemie mit einer weitgehenden Stilllegung des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Lebens. Die Begründungen ändern sich und können darum nicht wirklich überzeugen.
Ursprünglich wollte man die ältere Generation und die besonders gefährdeten Mitmenschen schützen. Dann galt es, den angeblich drohenden Kollaps der Intensivstationen und der Spitalkapazitäten zu verhindern.
Neuerdings sollen die Mutationen des Covid-Virus die verschärften Massnahmen rechtfertigen.
Schaden des wirtschaftlichen Lockdowns ist gewaltig
«Nützen oder doch wenigstens nicht schaden», so heisst der wichtigste medizinische Grundsatz seit der Antike. Was für die Ärzte gilt, sollten sich auch die Politiker zu Herzen nehmen.
Heute, fast ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie, müssen wir uns ernsthaft fragen, ob die staatlich getroffenen Massnahmen wirklich mehr nützen oder mehr schaden. Ganz offensichtlich ist der Schaden des wirtschaftlichen Lockdowns gewaltig.
Er bringt viele Menschen um ihre Existenz, insbesondere wenn sie selbständig erwerbend sind und sich im freien Markt bewegen. Noch verhindern Kurzarbeitsentschädigungen zahlreiche Konkurse, noch wird die drohende Arbeitslosigkeit mit vielen Staatsmilliarden überdeckt.
Irgendwann aber ist damit Schluss, und dann zeigen sich die realen Folgen. Diese bestehen nicht zuletzt in einer Schuldenlast, die gemäss unserem Finanzminister Ueli Maurer in jeder Minute um 100'000 Franken zunimmt.
Lockdown hat enorme psychische Auswirkungen
Allmählich jedoch dämmert es auch immer mehr Menschen, wie enorm der gesellschaftliche Schaden des Lockdowns ist. Depressionen, Angstzustände, Gefühle der Vereinsamung nehmen ständig zu.
Psychologen und Psychiater haben Hochkonjunktur. Der Mensch ist (zum Glück) ein geselliges Wesen, er kann und will auf die Dauer nicht auf soziale Kontakte verzichten.
Kinderärzte sehen im Maskentragen der Schüler eine nicht ungefährliche Unterversorgung mit Atemluft. Von der ständigen Angst, sie könnten andere – etwa die Grosseltern – anstecken, ganz zu schweigen.
Bundesrat stellt sich den Folgeschäden nicht
Mein Nationalratskollege Lars Guggisberg (SVP/BE) wollte vom Bundesrat wissen, wie sich die Suizid-Rate in der Schweiz seit Corona verändert habe. Die Antwort ist bezeichnend: Die entsprechenden Zahlen lägen erst Ende 2022 vor, also in etwa zwei Jahren. Bis anhin wurden die Zahlen jeweils zeitnah im Folgejahr publiziert.
Den gesunden Massstab verloren
Die sozialen Folgeschäden werden immer grösser. Im Kinderspital Zürich darf pro Patient nur eine Person anwesend sein, also nur ein Elternteil. Höchstens eine Stunde pro Tag darf der zweite Elternteil auch hinzukommen. Man stelle sich diese unmenschliche Belastung bei einer schweren, gar tödlichen Krankheit eines Kindes vor!
Nein, wir haben den gesunden Massstab verloren. Es gilt, den immer grösseren Schaden gegen den immer geringeren Nutzen abzuwägen. Wir müssen sofort raus aus dem Lockdown.