Exklusive Bilder: So übt die Klimabewegung den zivilen Ungehorsam
Am Sonntag startet die Aktionswoche der Klimastreik-Bewegung in Bern. Im Vorfeld trainierten die Aktivisten den zivilen Ungehorsam in speziellen Trainings.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 20. bis 25. September führt der Klimastreik eine Aktionswoche durch.
- Unter dem Motto «Rise Up For Change» finden in Bern verschiedene Aktionen statt.
- Um den angekündeten zivilen Ungehorsam zu trainieren, bot die Bewegung mehrere Kurse an.
Rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten, vorwiegend junge Menschen, haben sich an diesem Samstagnachmittag in der Pfarrei St. Marien in Bern eingefunden. Sie sind jedoch nicht zum Beten, sondern Trainieren gekommen. Sitzstreik trainieren.
Wie auch in anderen Städten führt der Klimastreik in der Hauptstadt sogenannte Aktionstrainings durch. Es geht darum, sich optimal auf die bevorstehende Aktionswoche vom 20. bis 25. September in derselben Stadt vorzubereiten.
«Rise Up For Change» nennt sich die Woche. Sie ist ein gemeinsames Projekt diverser Klimabewegungen. Neben dem Klimastreik beteiligen sich auch Extinction Rebellion oder Greenpeace Schweiz an den Aktivitäten.
In Rollenspielen Sitzblockaden üben
Nino (16) ist einer der Leiter des Trainings. Er kommt aus Zürich und ist seit anderthalb Jahren im Klimastreik aktiv.
In Rollenspielen üben die Teilnehmer beispielsweise einen Sitzstreik. Drei Personen übernehmen die Rolle der Polizei, der Rest verkeilt sich am Boden mit Beinen und Armen. «Es geht darum, wie man eine Sitzblockade halten kann, ohne dass etwas Schlimmes passiert», sagt Nino.
Im vierstündigen Training gibt es auch Theorieblöcke. «Wir thematisieren, was passieren könnte und wann man welches Risiko eingehen kann.» Schlussendlich liege die Entscheidung, ob man mitmachen will, bei jeder Person selber. «Wir nötigen niemanden dazu, an unsere Aktionen zu kommen, das ist ganz, ganz wichtig», betont Nino.
Am ersten Tag der Aktionswoche in Bern werden zwei weitere Trainings stattfinden. Anschliessend stehen gemäss Programm auf der Webseite viele Workshops, aber auch Yoga und Konzerte an. Und eben ziviler Ungehorsam.
Inwiefern sich dieser äussern wird, bleibt geheim. Da lässt sich die Klimabewegung nicht in die Karten blicken.