Flughafen Zürich will trotz Klimastreik keine Flugticketabgabe
Der Flughafen Zürich hat mehr Passagiere als je. Trotzdem sinken die Treibhausgasemissionen des Flughafens. Die Flugticketabgabe bekämpft der Flughafen strikt.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaaktivistin Greta Thunberg beschäftigt auch den Flughafen Zürich.
- Der ZRH will seine Emissionen gegenüber 1990 bis in zehn Jahren um 60 Prozent reduzieren.
- Von der Flugticketabgabe hält der CEO Stephan Widrig nichts.
Der Flug-Boom hält an. Mehr Passagiere denn je reisten 2018 über den Flughafen Zürich. Über 31 Millionen waren es im letzten Jahr, ein Plus von 5,8 Prozent.
Dazu kommt ein Wachstum beim Ertrag. «Wir hatten ein gutes, stabiles Jahr. Konnten hohe Qualität leisten und genügend Geld erwirtschaften. Damit wir in die Zukunft investieren können», sagt Stephan Widrig, Chef vom Flughafen Zürich.
Flughafen Zürich und Greta Thunberg
Doch die lautstarken Klimastreiks der vergangenen Monate finden auch am Flughafen Gehör. Klimaaktivistin Greta Thunberg erscheint in der Präsentation des Flughafen-Chefs.
«Klimaschutz ist wichtig. Klimaschutz beginnt beim eigenen Konsum. In diesem Sinn ist es sinnvoll, wenn wir unser Reiseverhalten ab und zu hinterfragen», so Widrig.
Der Flugverkehr hat zumindest in der Schweiz mit 10 Prozent einen grossen Einfluss auf die klimaschädlichen Emissionen. Wie passen Wachstum und Klimaschutz am Flughafen zusammen?
Flughafen hat Emissionen halbiert
«Es braucht eine absolute Reduktion der Klima-Abgase, wenn man Klimaschutz wirksam bekämpfen will. Wir haben den Verbrauch am Flughafen Zürich seit 1990 halbiert, obwohl wir doppelt so viel Infrastruktur haben. Das haben wir durch viele kleine Massnahmen erreicht», so Widrig.
Von der Flugticketabgabe hingegen hält er nichts: «Es ist entscheidend, die grossen globalen Verbraucher Wirkung erzielen. Sonst bleibt es eine Symbolpolitik, die gerade dem aktuellen politischen Zeitgeist geschuldet ist».
Politisch hat eine Flugticketabgabe kürzlich wieder Aufwind bekommen. Noch im Januar stellte sich die Partei gegen eine Abgabe. Inzwischen sind diverse FDP-Politiker für eine Abgabe.