Greta Thunberg zu Besuch an Klimagipfel in Lausanne
Am Montag startete in Lausanne das einwöchige Sommermeeting der Klimajugend. Mit dabei ist auch Greta Thunberg, Klimaaktivistin der ersten Stunde.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab heute findet in Lausanne die ganze Woche der «Smile for future»-Klimagipfel statt.
- Mit dabei ist auch die 16-jährige Greta Thunberg, Klimaaktivistin der ersten Stunde.
- Die Schwedin gibt sich ziemlich wortkarg, dankt aber für den Anlass.
Rund 450 Klimaschüler aus 37 Ländern reisen diese Woche in die Romandie. In Lausanne findet ein Klimagipfel unter dem Motto «Smile for future» statt. Ziel ist es, die «Fridays for future»-Bewegung besser zu koordinieren.
Kickoff zur Woche ist die heutige Medienkonferenz im Gebäude Amphimax der Uni Lausanne. Mit dabei sind unter anderem Nobelpreisträger Jacques Dubochet und Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Nobelpreisträger Dubochet dankt Thunberg
Zwar wurde vorgängig eine Rede der Schwedin angekündigt. Doch diese dauerte kaum 20 Sekunden. «Ich danke allen, die diesen Gipfel und die Klimastreiks weltweit organisiert haben.» Doch sie habe zuvor schon genug geredet, «ich habe nicht mehr zu sagen.»
Die anderen Teilnehmer des Gipfelgesprächs reagierten zwar verdutzt. Doch der Schweizer Nobelpreisträger Jacques Dubochet dankte in seiner darauffolgenden Rede Greta für ihr Engagement. Ihm hätten die Menschen erst richtig zugehört, als er den Preis erhalten habe.
«Also habe ich über unser sinnloses und profitorientiertes System gesprochen. Und über die Notwendigkeit, endlich etwas für das Klima zu tun.»
Thunberg mahnt: «Nicht so wütend gegenüber den Politikern»
Zu Beginn des Klimagipfels kündeten die Organisatoren eine neue Online-Initiative an, die «European Citizen Initiative». Ziel sei es, eine Million Unterschriften zu sammeln. Die Forderung: Null CO2-Ausstoss bis im Jahr 2035 und eine maximale Erwärmung von 1,5 Grad.
Doch Thunberg distanzierte sich am Gipfel klar davon. «Ich habe nichts mit der Initiative zu tun. Nur weil hier jemand was sagt, heisst das nicht, dass ich dahinter stehe.»
Auch als ein Teilnehmer im Publikum Thunberg fragte, ob Politiker für die Klimaverschmutzung verantwortlich seien, wurde die 16-Jährige deutlich. «Wir können nicht Individuen und Politiker dafür verantwortlich machen.»
Das System sei das Problem. «Wir sollten nicht so wütend gegenüber Politikern sein. Ich kenne viele, die gerne mehr tun würden, es aber nicht können. Aber klar, sie haben eine grössere Verantwortung als andere.»
Grundsätzlich seine nicht Individuen dafür verantwortlich zu machen. «Menschen sind nicht böse, sie verstehen nur die Tragweite der Situation noch nicht.»
Klimagipfel endet mit grossem Klimastreik
Die ganze Woche finden Workshops, Gruppendiskussionen und weitere Aktivitäten rund ums Thema Klimawandel statt. Am Mittwochnachmittag können die Teilnehmer die Stadt Lausanne touristisch erkunden.
Highlight der Woche ist der Klimastreik am Freitagnachmittag um 15 Uhr. Es werden mehrere tausend Menschen erwartet.