Junge Grünliberale verteidigen Klimademo und Klimastreiks
Die Klimademo am Samstag in gleich 13 Schweizer Städten löste in SVP-Kreisen Unverständnis aus. Jetzt kontern die jungen Grünliberalen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag nahmen in 13 Schweizer Städten tausende von Menschen an der Klimademo teil.
- «Bringt nichts», kommentierte die Junge SVP.
- Jetzt kontert die Junge GLP die Vorwürfe.
Fast wöchtentlich kommt es im Moment zu Klimastreiks und -Demonstrationen. Alleine letzten Samstag nahmen tausende von Menschen in 13 verschiedenen Schweizer Städten an einer Kundgebung teil.
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) hat dafür kein Verständnis. «Demos haben noch nie was gebracht. Ein Schild basteln und hässig sein kann jeder», sagt beispielsweise Benjamin Fischer, Präsident der Jungen SVP. Und auch Nationalrat Erich Hess äussert sich auf Twitter kritisch. Hess schreibt: «Da lassen sich die Schüler wieder einmal von den rot-grünen Lehrern instrumentalisieren! »
Da lassen sich die Schüler wieder einmal von den rot-grünen Lehrer instrumentalisieren!
— Erich Hess (@Erich_Hess) February 2, 2019
Liebe Lehrer wann versteht Ihr, dass es nicht eure Aufgabe ist die Schüler mit eurem linken-kommunistischen Gedankegut zu verseuchen?
Tobias Vögeli ist Co-Präsident der jungen Grünliberalen (jglp) und findet die Klimademos «sehr positiv». Über die Kritik aus der SVP kann er nur lachen: «Wahrscheinlich überrascht und schüchtert sie die grosse Mobilisierungskraft des Themas ein.»
Die SVP stelle den Klimawandel ja oft als Wetterphänomen dar, sagt der Jungpolitiker. «Jetzt merken sie, dass die Jungen der Wissenschaft mehr Glaube schenken.»
Engagierte Junge
Vögeli findet es gut, dass auch unter 18-Jährige in der Klimabewegung ein politisches Zeichen setzen können und ist deshalb irritiert ob der Aussage Fischers. «Die freie Meinungsäusserung gehört zu einer Demokratie.»
Und auch das Argument von Nationalrat Hess versteht Vögeli nicht: «Wenn die Schüler von den Lehrern instrumentalisiert würden, hätten sie keine Probleme mit unentschuldigten Absenzen.»
Klimademo gleich Rekrutierungsplattform für die Linken?
Dass die Klimabewegung eher links gefärbt ist, ist kein Geheimnis. Und trotzdem glaubt Tobias Vögeli nicht, dass Parteien an den Demos neue Mitglieder rekrutieren wollen.
«Die Organisation geht von Schülern aus, nicht von Parteien.» Er fände es nicht fair, das Anwerben von Neumitgliedern den Parteien jetzt vorzuwerfen.