Klimawandel beschäftigt auch Luzerner Fasnächtler
Der Klimawandel hat die Fasnächtler erreicht. Die Fasnachts-Verantwortlichen in Luzern sehen sich in der Pflicht. Jedoch nicht überall.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Donnerstag pilgern Tausende von Fasnächtler an die Luzerner Fasnacht.
- Mit im Gepäck sind mehrere hundert Tonnen Konfetti, die jährlich auf dem Boden landen.
- Die aktuelle Klima-Diskussion bringt auch Fasnächtler unter Druck.
Konfetti gehören zur Fasnacht wie Eier zu Ostern. Mehrere hundert Tonnen der kleinen Papierschnipsel werden in der Schweiz jährlich auf den Boden geworfen.
Besonders auch in der Fasnachtshochburg Luzern, wo am Donnerstag mit dem traditionellen Urknall und «Fötzeliräge» die fünfte Jahreszeit beginnt.
Abbaubare Konfetti wegen Klimawandel?
Trotz Spassfaktor und bunter Atmosphäre sind Konfetti in erster Linie eines: Abfall. Meist findet man noch Monate danach einzelne in Strassenritzen und Hauseingängen.
Für Peti Federer vom Lozärner Fasnachtskomitee ist klar: «Konfetti herum schmeissen gehört einfach dazu.»
Gäbe es jedoch eines Tages kompostierbare Konfetti, «wäre ich der erste sein, der solche kauft.»
Der Klimawandel hat auch die Fasnächtler erreicht. «Es gibt durchaus Themen, mit denen auch wir uns befassen.» So setze man auf ÖV-Angebote, Abfall-Systeme und Depot-Abgaben.
«Vor 10 oder 15 Jahren haben wir noch allen Abfall auf den Boden geworfen». Heute sei es selbstverständlich, die Holdrio-Becher und Wurst-Teller in grosse Säcke zu werfen.
Umweltverband stört sich an Einweggeschirr
Auch der Verband Pusch, der für Praktischen Umweltschutz steht, schaut genau hin. Doch weniger wegen den Konfetti, sagt die stellvertretende Geschäftsleiterin Marianne Stünzi.
«Die in der Schweiz verwendeten Konfetti stammen zu rund 70 % vom Schweizerischen Marktführer Kurt Hauser AG in Näfels.»
Dieser verwende Recyclingpapier, welches die neusten Klär- und Abwasservorschriften erfülle. «Belastender für die Umwelt dürfte das viele Einweggeschirr an der Fasnacht sein.»
An der letzten Luzerner Fasnacht kamen immerhin 90 Tonnen Abfall zusammen.