In einer multimedialen Performance in einem Berner Hallenbad will die Künstlerin Pipilotti Rist zusammen mit dem WWF auf das Korallensterben aufmerksam machen.
WWF-Aktion zum weltweiten Korallensterben mit der Künstlerin Pipilotti Rist im Hallenbad Hirschengraben, Bern. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Pipilotti Rist lädt zu einer Kunstperformance in Berner Hirschengraben-Hallenbad ein.
  • Sie will damit auf das weltweite Korallensterben aufmerksam machen.
Ad

Die Künstlerin Pipilotti Rist ist bekannt für Filme und Videoinstallationen zu Themen wie Sexualität und dem Körperbild der Frau. In ihrer neusten Performance widmet sie sich nun aber ganz der Natur. Um auf das Korallensterben in den Ozeanen aufmerksam zu machen, lässt sie die Besucher im Hallenbad Hirschengraben in Bern in die Welt der Korallen eintauchen, und zwar im wortwörtlichen Sinn.

Von Schönheit und Zerstörung

Vor 25 Jahren tauchte Pipilotti Rist ins Meer und verliebte sich in die Unterwasserwelt aus unberührten Farben und Formen. «Es war das fantasievollste, lustigste und verrückteste, das ich je sah. Es verschlug mir den Atem vor Faszination.»

In den letzten 30 Jahren sind die Hälfte der Korallen unter anderem durch die Erderwärmung gestorben, sagt Thomas Vellacott, der Geschäftsführer von WWF Schweiz. Eine Erfahrung, die auch Pipilotti Rist machte.

Das Berner Hallenbad Hirschengraben ist in verschiedenen Farben ausgeleuchtet.
Das Berner Hallenbad Hirschengraben ist in verschiedenen Farben ausgeleuchtet.
Menschen schwimmen im Hallenbad Hirschengraben und geben sich im farbigen Licht als Koralle aus.
Menschen schwimmen im Hallenbad Hirschengraben und geben sich im farbigen Licht als Koralle aus.
Menschen im Wasser werden duch verschiedene Scheinwerfer angeleuchtet.
Menschen im Wasser werden duch verschiedene Scheinwerfer angeleuchtet.

Als die Künstlerin vor zwei Jahren für ein weiteres Projekt wieder unter Wasser recherchiert, stellt sie schockiert die Veränderung fest. «Es hat mich durchgeschüttelt und ich musste weinen», sagt Rist. In diesem Moment habe sie realisiert, dass Farben Leben bedeuten. Mit den weissen, abgestorbenen Korallen sah es wie ein Waldbrand unter Wasser aus.

Grosse Biodiversität

«Die Korallen bedecken weniger als 0.1 Prozent der Weltmeere. Trotzdem kommen ein Viertel der Tier- und Pflanzenarten dort vor», erklärt Vellacott. Der WWF engagiert sich deshalb schon seit längerem für den Schutz der Korallen.

Thomas Vellacott, Geschäftsführer von WWF Schweiz, im Interview zur Aktion von Pipilotti Rist im Berner Hallenbad Hirschengraben Bern. - Nau

Korallenschutz bedeute auch Klimaschutz, sagt der Chef von WWF Schweiz. Deshalb könne auch hierzulande jeder und jede zum Schutz der Unterwasserwelt beitragen. «Indem wir auf unseren Fleisch- und Milchkonsum achten, wenig fliegen und das Haus nicht mit Öl heizen, schützen wir das Klima und damit auch die Korallen.»

Ad
Ad