Street Parade: Hier können Raver ihre Pillen testen lassen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Street Parade zieht jährlich tausende Besucher nach Zürich.
- An der Tanz-Parade wird vieles konsumiert – darunter auch eine Vielzahl von Drogen.
- Die Jugendberatung Streetwork bietet Information und Analyse zu Substanzen.
Nackte Haut, neonfarbene Kleidung und hämmernde Technobässe – Zürich feiert morgen die 28. Street Parade. Jährlich herrscht an diesem Tag ein Ausnahmezustand in der Innenstadt. Unter dem Motto «Colours of Unity» ziehen dieses Jahr 20 Love Mobiles rund ums Zürcher Seebecken.
Schon seit jeher sind Drogen ein fester Bestandteil der Techno-Szene. Ab 2001 hat es sich «Saferparty» zur Aufgabe gemacht, Konsumenten darüber aufzuklären.
Ecstasy-Pillen derzeit hoch im Kurs
Am Bürkliplatz bietet die Organisation kostenlose Drogenanalysen an. «Man kann die Substanzen vor Ort testen lassen und wir können dann etwas zur Zusammensetzung der Substanz sagen», erklärt Christian Kobel. Er ist Leiter der Jugendberatung Streetwork, die zu den Sozialen Einrichtungen der Stadt Zürich zählt.
Weiter werden aber auch Infos dazu gegeben, wie man die Party sicher verbringen kann. Zudem werden Safer-Use-Materialien wie Kondome und Ohrstöpsel verteilt.
Welches ist denn die meist konsumierte Substanz? Dies sei ganz klar Alkohol, meint Kobel. Den müsse man nicht testen, da er legal erhältlich sei. Aber grundsätzlich seien es die klassischen Substanzen, die man so kennt. «Also Kokain, Amphetamin und Ecstasy-Pillen.»
Die Wahl der Drogen verändere sich stetig: «Zeitweise war auf dem Markt wenig MDMA vorhanden. Das hat sich wieder stark verändert. Heute sind zum Beispiel die sehr hochdosierten Ecstasy-Pillen das Problem. Da gibt es schon immer wieder Veränderungen.»
Tipps bei Drogenkonsum
Trotz der bekannten Risiken verzichteten viele Raver nicht auf ihre Drogendröhnung an der Street Parade. Das weiss auch Christian Kobel. Darum sein Tipp, man solle unbedingt Mischkonsum vermeiden: «Wenn, dann sollte man nur eine Substanz konsumieren, und nicht etwa mit Alkohol und weiterem mischen.»
Auch solle man regelmässig längere Konsumpausen machen, Ruhepausen einlegen, «damit man sich etwas ausruhen kann.» Und wichtig sei etwa auch, einmal stündlich mindestens drei Deziliter Wasser zu trinken, damit der Körper nicht dehydriert.
«Kein typisches Klientel»
Die Besucher des Drug-Checking-Standes seien sehr heterogen, so Kobel. Sie kommen aus allen Gesellschafts-, und Altersklassen: «Es beginnt bei 18 und unser ältester Besucher war bisher 73 Jahre alt.»
Minderjährige Besucher müssen die Streetworker aus rechtlichen Gründen ablehnen.