Umweltschützer bauen Parkplätze zu Grünflächen um

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Zürich,

Der Klimastreik findet am Freitag nicht nur auf den Strassen, sondern in Zürich auch auf Parkplätzen statt. Der «Parking Day» verwandelt sie in farbige Parks.

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Silas Hobi erläutert seine Forderungen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Park(ing) Day findet jedes Jahr am dritten Freitag im September statt.
  • Denn: Ein Grossteil der öffentlichen Plätze stehen exklusiv Autos zur Verfügung.
  • Darum wandelt der Verein UmverkehR Zürcher Parkplätze in Pärke um.

Autofahrer brauchen am heutigen Freitag besonders gute Nerven. Denn der globale Klimastreik blockiert die Strassen in über 2000 Städten. Doch nicht nur das: Aufgrund des «Parking Day» werden die Autos auch von den Parkplätzen verbannt.

Der Aktionstag findet jährlich am dritten Freitag im September statt. Dabei werden öffentliche Parkplätze für einen Tag in provisorische Grünanlagen verwandelt. Angefangen hat alles in Kalifornien, mittlerweile kann man die Aktion in aller Welt betrachten. So auch in Zürich.

Öffentlicher Raum ist nur begrenzt nutzbar

Mit dem «Parking Day» soll auf alternative Nutzungen der Parkplätze aufmerksam gemacht werden. «Wir probieren auf humorvolle Art zu zeigen, dass man sehr viele Plätze in den Städten den Autos zur Verfügung stellt. Diese könnte man aber der Bevölkerung zurückgeben», so Silas Hobi, Geschäftsleiter von UmverkehR.

Parkplatz in Zürich
Parkplätze nehmen immer mehr öffentlichen Raum ein (Symbolbild). - Keystone

Unterschiedliche Firmen und Organisationen, aber auch Privatpersonen nehmen an der jährlich wiederkehrenden Aktion teil. Unter anderem finden Yoga-Einheiten statt, es wird gebastelt und gehäkelt oder einfach nur Kaffee getrunken.

Für Hobi ist klar: Es gibt viel zu viele Abstellplätze für Autos. «In Basel, Zürich und Bern hat die Mehrheit der Bevölkerung kein eigenes Auto. Das heisst, ein grosser Teil vom öffentlichen Raum wird exklusiv einer Minderheit zur Verfügung gestellt.»

Eines der grössten Probleme der Parkplätze sei, dass viele Menschen gar nicht die Chance haben, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten. Dies liege daran, dass die meisten öffentlich begehbaren Orte als Parkplätze dienen. «Jeder Mensch, der auch das Bedürfnis hat, Raum in der Öffentlichkeit zu benutzen, kommt einfach zu kurz.»

«Jede Autofahrt beginnt und endet mit einem Parkplatz.»

Hobi verweist auch auf den Aspekt des Klimas und wie grosse Parkplätze darauf einen Einfluss haben. Grosse, betonierte Flächen führen zu Hitzestauungen in den Städten, welche jetzt schon um einiges wärmer seien als umliegende Dörfer. «Die Städte sind deutlich überhitzt und wenn man hier mal Bäume oder Grünfläche pflanzen könnte, wäre eine Abkühlung möglich.»

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Interview mit Silas Hobi, dem Geschäftsleiter von UmverkehR. - Nau

Die Organisation UmverkehR wünscht sich deutlich mehr Velowege. Und fordert rigoros, «dass Privatautos nicht mehr im öffentlichen Raum abgestellt werden dürfen.»

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