Wasserstand am Rhein so tief wie noch nie seit 1947
Das gab es noch nie: Wegen dem tiefen Wasserstand auf dem Rhein wird die Containerschifffahrt auf dem Rhein ab heute eingestellt. Nau spricht mit Betroffenen.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Containerschiffe gibt es kein Durchkommen mehr auf dem Rhein.
- Der Wasserstand ist so tief, dass die Reedereien den Betrieb einstellen müssen.
- Das gab es noch nie: Die tiefen Pegelstände sind ein tragischer Rekord.
Stillstand auf dem Rhein – im Normalfall werden rund zehn Prozent der Schweizer Importe über Fluss ins Land gebracht. Jetzt geht nichts mehr: Der tiefe Pegelstand bringt die Containerfracht ab heute gänzlich zum Erliegen. Die anderen Transportschiffe fahren mit stark reduzierter Fracht um weniger Tiefgang zu haben oder haben den Betrieb ebenfalls eingestellt.
Für die Schifffahrt auf dem Rhein ein Horror-Szenario! Heinz Amacker, Schweiz-Chef der Reederei Danser glaubt es kaum: «Das Fahren auf dem Rhein ist wegen dem tiefen Pegel nicht mehr möglich – das gab es noch nie».
Letztes Schiff wird entladen
Heute entlädt Amacker das letzte Containerschiff, das nur wenig Waren nach Basel bringen konnte. Danach ist Schluss: «Das Ende des Wassermangels ist nicht in Sicht» sagt Amacker besorgt.
Auch die anderen Reedereien und Logistikunternehmen des Basler Hafens sitzen auf dem Trockenen: «Wir kommen mit unseren Schiffen schon länger nicht mehr nach Basel», sagt Willem de Zeeuw, der eine Reederei betreibt. «Die kommenden Fahrten ab Basel müssen wir wahrscheinlich Stornieren. «Es ist eine echt schwierige Situation».
Umlagerung auf Lastwagen und Züge
Die Waren müssen nun auf der Strasse oder der Schiene transportiert werden. Das ist teurer und wegen der Verlagerung geht Zeit verloren. Es kommt zu Lieferverzögerung oder Ausfällen. Deutlich wird das Problem beim Diesel: Weil die Tankschiffe schon länger mit reduzierter Menge unterwegs sind, verteuert sich der Diesel seit dem Sommer.