56-Milliarden-Paket: Richterin verweigert Musk erneut Tesla-Bonus
Trotz Zustimmung der Tesla-Aktionäre bekräftigt eine Richterin ihre Ablehnung des 56-Milliarden-Dollar-Bonuspakets für Elon Musk. Der Streit geht wohl weiter.
Richterin Kathaleen McCormick hat in dieser Woche ihre Entscheidung gegen ein Vergütungspaket für Tesla-Chef Elon Musk bekräftigt. Der Bonus soll ein 56 Milliarden US-Dollar (rund 49 Milliarden Franken) schwer sein.
Dies geschah trotz erneuter Zustimmung der Tesla-Aktionäre im Juni dieses Jahres, wie das «Handelsblatt» ausführt. Die Richterin bezeichnete die Summe als «unfassbar» und entschied, dass die geplante Vergütung überhöht sei.
Der Wert des umstrittenen Aktienpakets ist mittlerweile auf über 100 Milliarden US-Dollar (rund 87 Milliarden Franken) angestiegen. Musk kritisierte das Urteil und argumentierte auf seiner Plattform X, dass Aktionäre die Kontrolle über Unternehmensentscheidungen haben sollten, nicht Richter.
Tesla findet Entscheidung «falsch»
Der Rechtsstreit geht laut «Standard» auf eine Klage des Tesla-Aktionärs Richard Tornetta zurück. Der argumentierte unter anderem, dass die für Musk festgelegten Ziele zu leicht erreichbar gewesen seien.
Tesla hatte vor Gericht gefordert, das erneute Votum der Aktionäre vom Juni zugunsten des Gehaltspakets anzuerkennen. Die Richterin fand jedoch Mängel am Ratifizierungsversuch und monierte «wesentliche Falschaussagen», wie «Auto-Motor-Sport» berichtet.
Tesla kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Das Unternehmen veröffentlichte eine Erklärung, in der das Unternehmen das Urteil als falsch bezeichnete.
Aktie reagiert empfindlich auf Entscheidung zu Milliardenbonus
Die Tesla-Aktie reagierte negativ auf die Gerichtsentscheidung und drehte laut «Handelsblatt» nachbörslich ins Minus.
Tesla-Verwaltungsratschefin Robyn Denholm hatte Musks Vergütung in einem Brief an die Aktionäre als entscheidend für die Zukunft des Unternehmens bezeichnet.
Musk und Tesla können nun beim Obersten Gerichtshof von Delaware Berufung einlegen. Dieser Prozess könnte sich über ein Jahr hinziehen.
Nächster Stopp Texas
McCormick ordnete zudem an, dass Tesla den gegnerischen Anwälten 345 Millionen US-Dollar (rund 301 Millionen Franken) zahlen muss. Dies ist deutlich weniger als die ursprünglich geforderten sieben Milliarden US-Dollar (rund 6,1 Milliarden Franken).
Musk hat in der Vergangenheit wiederholt Kritik am US-Rechtssystem geäussert. Der geplante Umzug von Tesla nach Texas könnte in Zukunft zu einer konzernfreundlicheren Justiz führen.
Kritiker befürchten laut «Handelsblatt», dass Tesla die texanischen Gerichte gegen Entscheidungen in Delaware nutzen könne.
E-Autos auf der Überholspur
Tesla wurde 2003 gegründet und revolutionierte die Automobilindustrie mit Elektrofahrzeugen. Das Unternehmen erlebte rasantes Wachstum unter Musks Führung.
2021 verzeichnete Tesla einen Rekordgewinn von 5,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,8 Milliarden Franken). Die Firma expandierte global mit Gigafactories.
Trotz Herausforderungen bleibt Tesla Marktführer im Elektroauto-Segment. Musks visionäre, aber kontroverse Führung prägt das Unternehmen massgeblich.