Aktien von Swisscom und Sunrise auf Tauchfahrt
Seit Salt das Billig-Abo Fiber angekündigt hat, haben die Aktien von Swisscom und Sunrise deutlich nachgegeben. Nau hat beim Aktien-Experten nachgefragt, wie lange der Abwärtstrend noch anhalten wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Lancierung von Salt Fiber haben die Aktien der Swisscom und Sunrise nachgegeben.
- Der Aktienanalyst von Julius Bär glaubt, dass sich die Kurse jetzt beruhigen dürften.
Mitte März hat Salt den Preiskampf eröffnet. Für 50 Franken gibts beim Westschweizer Telekom-Anbieter ultraschnelles Internet für daheim, TV und Telefon. Die Aktien der Konkurrenten Swisscom und Sunrise gaben nach der Ankündigung deutlich nach.
Die Tauchfahrt hält an. Mitte März kostete das Swisscom-Wertpapier noch über 500 Franken. Heute ist die Aktie 50 Franken weniger Wert. Gleiches Bild auch bei der Sunrise. «Der Hauptgrund für den Kursrückgang liegt beim unerwartet aggressiven Markteinstieg von Salt im Festnetzmarkt», sagt Roberto Cominotto, Aktienanalyst von der Bank Julius Bär. Für ihn ist klar: «Das bringt die Preise im Schweizer Telekommarkt nochmals deutlich unter Druck.»
Rund 60 Prozent teurer
Vergleichbare Produkte von Sunrise und Swisscom kosten rund 60 Prozent mehr als das Billig-Angebot von Salt.
«Allerdings
dürfte der Nutzen für den Anwender begrenzt sein und vor allem einen
Marketingeffekt haben.» Denn: «Nur
Haushalten mit einem Anschluss an das Glasfasernetz von Salt Fiber steht das
Angebot zur Verfügung. Wir schätzen, dass dies rund 30 Prozent des Schweizer Marktes
ausmacht», sagt Cominotto.
Der Experte erwartet, dass sich die Kurse der Nummer eins und zwei im Schweizer Telekommarkt beruhigen werden. «Wir sehen Sunrise Communications auf dem aktuellen Kursniveau als angemessen bewertet.» Bei der Swisscom erwartet er eine etwas tiefere Notierung. «Die Aktie ist nach wie vor teuer bewertet.»
Selbst ohne Preis-Offensive von Salt: Es harzt in der Telekom-Branche. Die Umsätze kommen nicht vom Fleck. «Ein deutlicher Aufwärtstrend bei den Umsätzen ist aufgrund der Preisentwicklung in der Branche nicht zu erwarten», sagt der Aktienanalyst. Eine Gewinnsteigerung ist trotzdem möglich: «Dazu brauch es aber weitere Anstrengungen bei den Kosteneinsparungen.»